Manche Tiere, die wir vom lichten Tag her kennen, führen nach Sonnen- untergang ein „zweites Leben“. Einige Beispiele: …so erfährt das Werben um Partner auch bei größeren Tieren in der Dunkelheit seinen Höhepunkt: Rothirsche nutzen diese während der Brunftzeit von Mitte Sept. bis Mitte Okt. für ein eindrucksvolles Klangkonzert mit weitum hörbaren Rufen. Sie sind allerdings auch tagsüber aktiv. Vom Rotwild ist bekannt, dass es sich durch die intensive Bejagung und auch aufgrund von Störungen durch den Menschen von einer tagaktiven Tierart zu einem Nachttier entwickelt hat. Die Äsungszeiten werden bspw. in die ruhigere Dämmerungsphase verlegt. In ungestörteren Gebieten ist das Rotwild vermehrt auch tagsüber aktiv.
Sikawild Servus nippon wird in unseren Breiten meist nur in Gattern bzw. Wild-parks gehalten und kommt in freier Wildbahn nur in wenigen eng begrenzten Landstrichen vor, Das tag- und nachtaktive Sikawild tritt bis zur Brunftzeit, getrennt nah Geschlechtern, in Rudeln, im Winter in Mischrudeln auf. Zum Foto: Der in freier Wildbahn mittlerweile sehr seltene Dybowski-Hirsch ♂ Cervus nippon hortulorum, der im Osten Sibiriens lebt, weist einen besonders dunklen Farbton auf. Bei ihm ist auch im Winterkleid die Fleckzeichnung noch undeutlich auszumachen. Die größte Art unter den Sikahirschen.
Rehe sind scheuer geworden. Sie verstecken sich in der Dunkelheit und sind eher dämmerungs- und nachtaktiv. Sieht man Rehe tagsüber, scheinen sie auf der Hut und ständig unter Spannung zu sein.
Wildschweine können sich gut an unterschiedliche Lebensbedingungen anpas-sen. Sie sind je nach Umgebung eher tag- oder nachtaktiv. Vorwiegend ist es je-doch nachtaktiv, ruht tagsüber im Dickicht und suhlt sich gerne im Schlamm.
In den meisten Teilen Europas sind Braunbären eher nachtaktiv, möglicher-weise aufgrund des häufigeren Kontakts mit Menschen. Bei jungen Bären in Eu-ropa konnte beobachtet werden, dass sie zunächst überwiegend tagaktiv sind. Sie lernen offenbar in Folge von Störungen durch Menschen, nachtaktiv zu wer-den. Wölfe sind i.d.R. scheu: Sie ziehen sich zurück, sobald sie einen Menschen wittern. Bei starker Beunruhigung durch den Menschen ist der Wolf überwie-gend dämmerungs- und nachtaktiv. Luchse sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und nutzen dabei auch die Hauptaktivitätszeiträume ihrer Beutetie-re (überwiegend Rehwild). Tagsüber ruhen sie meist in störungsarmen und deckungsreichen Einständen. Siehe pdf „Die Rückkehr der Großraubtiere“.
Rotfüchse sind nicht sehr wählerisch, wenn es ums Fressen geht. Sie haben oft keine Scheu, ihr Futter bei Dunkelheit in Gärten und Mülltonnen in der Nähe von Menschen zu suchen. Große Gefahr geht von ihnen nicht aus. Die Tollwut, die früher Tiere befiel und aggressiv werden ließ, gilt seit 2008 in Deutschland als erfolgreich bekämpft. Siehe pdf „Großraubtiere Anhang I“.
Dachse …überwiegend in der Dämmerung und Nacht aktiv, wird seine Anwe-senheit nur selten bemerkt. Sehen wir einen Dachs am Tage, liegt dieser i.d.R. überfahren am Straßenrand – leider ein sehr häufiges Bild.
Die Wildkatze ist nachtaktiv und lebt versteckt. Deshalb bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Aber sie ist da: die Europäische Wildkatze stammt aber nicht etwa von verwilderten Hauskatzen ab. Bei Dunkelheit können sich die Pupillen von Katzen auf das 135-fache vergrößern; dabei nähern sie sich immer weiter der Kreisform an. Siehe pdf „Großraubtiere Anhang I“.
Der Marderhund wird auch Enok genannt und kommt ursprünglich aus Asien. In Europa ist er eine invasive Art. Er ist nachtaktiv und lebt bevorzugt in feuch-ten, strukturreichen Gebieten. Siehe pdf „Großraubtiere Anhang I“.
Der Goldschakal ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Er jagt oft allein, gelegentlich als Paar und nur selten im Rudel. Als Nahrungsgeneralist ernährt er sich von kleinen bis mittelgroßen Wirbeltieren, Insekten, aber auch von Aas und in nicht geringem Umfang von Obst und Pflanzenteilen. Siehe pdf „Großraubtiere Anhang I“.
Die Waschbären wurden vor rund 100 Jahren aus Nordamerika nach Europa gebracht. Man sieht sie kaum, da sie sich tagsüber verstecken. Mit der Dämme-rung kommen sie heraus und können über Nacht auch in besiedelte Gebiete nach Essbarem suchen. Sie leben in lockeren Kleingruppen. Miteinander ver-wandte ♀ (Fähen) teilen sich den Lebensraum, die ♂ leben mit etwa vier nicht verwandten Rüden in einer lockeren Kleingruppe. Dadurch können sie sich besser gegen fremde Rüden und andere Angreifer schützen. Siehe pdf „Die Rückkehr der Großraubtiere“. Siehe pdf „Großraubtiere Anhang I“.
Baummarder (markant der gelbe Kehlfleck) sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Sie sind sehr gewandte Kletterer und können sehr gut springen. So können sie Distanzen von bis zu 4 m überspringen. Zur Ruhe sucht der Baummarder geschützte Plätze auf den Bäumen auf.
Steinmarder sind Allesfresser und aufgrund ihrer Flexibilität in der Ernährung sind sie auch schon in unseren Großstädten anzutreffen. Außerdem sind sie sehr scheue und nachtaktive Tiere. Sie meiden das Licht und die Menschen und gehen sehr behutsam vor.
Fischotter sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, aber auch tags-über anzutreffen. Die Tiere sind Einzelgänger und leben in Revieren, lediglich ♀ leben auch in Gruppen mit eigenen Jungtieren oder anderen Fähen und deren Jungtieren zusammen.
Iltisse (Europäischer Iltis Mustela putoris) sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Im Sommer und Herbst können sie auch tagsüber beobachtet wer-den. Je nach Nahrungsangebot und Lebensraumqualität können ihre Streifge-biete von knapp 1 km² bis zu 11 km² variieren. Die Hauptnahrungsquelle des Iltisses sind Amphibien.
Mink bzw. Amerikanischer Nerz: Sie sind i.d.R. dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber verbergen sie sich in Bauen, die sie selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen haben, manchmal auch unter Steinen oder in Baumwur-zeln. Selbstgegrabene Baue können bis zu drei Meter lang sein und oft mehrere Eingänge haben.
Das Hermelin Mustela erminea, auch Großes Wiesel genannt, ist normalerweise dämmerungs- und nachtaktiv, in Gefangenschaft allerdings auch tagaktiv. Die Hauptnahrung besteht aus Nagetieren, die häufig viel größer sind als das Her-melin selbst. Es frisst aber auch Vögel, deren Eier, Lurche, Fische und Insekten. Im Winterfell ist es gänzlich weiß, mit Ausnahme einer schwarzen Schwanz-spitze, die es eindeutig vom Mauswiesel unterscheidbar macht.
Das Mauswiesel ist, wie sein großer Bruder, ein Einzelgänger. Das Mauswiesel ist ebenso dämmerungs- und nachtaktiv und verteidigt sein 1 bis 5 ha großes Revier gegen jegliche Artgenossen.
Als nachtaktives Tier verschläft der Siebenschläfer den Tag in Baumhöhlen, Erdlöchern, Nistkästen und anderen Verstecken und wird erst bei Einbruch der Dunkelheit aktiv. Er ist ein ausgezeichneter Kletterer und lebt hauptsächlich auf Bäumen, in denen er seine Nahrung sucht. Rund 7 Monate hält er seinen Winterschlaf.
Feldhamster: Sein Lebensraum ist das Kornfeld. Die Tiere sind hauptsächlich nachtaktiv, fressen fast alle Grünpflanzen, die sie finden können.
Der Feldhase ist sehr scheu und lebt meist nachtaktiv als Einzelgänger. Er bevorzugt warme, trockene und offene Flächen mit einer guten Rundsicht.
Wildkaninchen sind meist dämmerungs- und nachtaktiv; leben bei geringer Dichte paarweise, meist aber in Kolonien (6 – 12 adulte Tiere); starke Rangord-nung mit dominanten ♂ („Platzrammler“), die sich mit jedem ♀ paaren; mar-kieren ihr Territorium und ihre soziale Stellung über Duftstoffe, Harn und Kot.
Der Biber ist dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag verbringt er im Bau. Im Winter fährt er seine Aktivität zurück, hält aber keinen Winterschlaf. In Bewe-gung taucht der Biber meist 2-3 Minuten. Siehe pdf „Lebensraum Biber“. (u.a. Wildtierbericht 2021 BW/Wild lebende Tierarten des Naturschutzrechts).
Nutrias sind tag- und nachtaktiv und leben monogam entweder paarweise oder in Familienverbänden von 12- 15 Tieren zusammen. (u.a. Wildtierbericht 2021 BW/Wildtierarten des Nutzungsmanagements).
Der Bisam führt ein hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktives Leben, wo-bei die Tagaktivität bei ausreichender Deckung zunimmt. Im Winter verlässt er seinen Bau nur während der Dunkelheit.
Igel kann man tagsüber sehen, wenn sie von Frühjahr bis Sommer Material für ihre Nester beschaffen. Zur Nahrungssuche trauen sie sich aber normalerweise erst mit einsetzender Dunkelheit auf offene Flächen heraus. Siehe Merkblatt.
Die Wanderratte ist dämmerungs- und/oder nachtaktiv, kann aber auch tags-über beobachtet werden. Sie ist feuchtigkeitsliebend und schwimmt und taucht ausgezeichnet. Wanderratten leben in großen Familienverbänden (Rudel mit bis zu 200 Tieren) in einer festen sozialen Rangordnung.
Mäuse sind neugierig und nicht so misstrauisch wie Ratten. Es gibt mehrere Arten von Mäusen, die unterschiedliche Verhaltensweisen und Lebensräume haben. Einige Arten sind nachtaktiv, während andere tagsüber aktiv sind. Einige wie die Haus-, Feld- und Waldmaus sind in Europa und Nordamerika verbreitet. Sie sind in der Lage, ihre Augen an die Dunkelheit anzupassen und können da-her auch in der Nacht gut sehen. Sie jagen v.a. Insekten, Würmer, kleine Säugetiere und Vögel. Spitzmäuse verständigen sich durch Zwitscher- laute, die dem Gesang einiger Singvögel sehr ähneln. Da sie außerdem nacht-aktiv sind, können sie leicht mit einem Nachtsinger verwechselt werden.
Fledermäuse sind nachaktive Insektenjäger. Die nächtliche Jagd und Speziali-sierung auf bestimmte Beuteinsekten vermeiden die Konkurrenz zu anderen Tieren oder zw. den einzelnen Fledermausarten. Sie haben im Laufe der Evo-lution ein perfektes Echo-Ortungssystem entwickelt. Sie stoßen während des Fluges fortwährend Schreie im Ultraschallbereich aus und erkennen anhand des zurückgeworfenen Echos Beutetiere und eventuelle Flughindernisse. Sie „sehen“ also mit den Ohren und können sich ein sehr gutes Hörbild von ihrer Umgebung verschaffen, dennoch sind sie nicht blind. Ihr Lebenszyklus ist an das Vorhandensein von Beuteinsekten gekoppelt, deshalb suchen sie im Herbst Winterquartiere auf und halten eine Art Winterschlaf, um die beutearme Zeit zu überbrücken. Vielfach sind Fledermäuse auf naturnahe u. intakte (Kultur)Land-schaften angewiesen, die reichlich Nahrung bieten. Gerade diese Flächen wer-den durch die Intensivierung der Bewirtschaftung immer kleiner und seltener. PS: Ihr täglicher Schlafbedarf beträgt 20 Stunden.
Feuersalamander wie auch Bergsalamander sind tagsüber kaum zu entdecken da sie nachtaktiv sind. Während des Tages verstecken sie sich gerne unter Tot-holz. Des Nachts verlassen sie, v.a. bei und nach Regen, ihre Verstecke um zu jagen. Gegen Morgen kehren sie meist in ihre gewohnten Verstecke zurück. PS: Der Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) stellt einen poten-ziellen Risikofaktor dar. „Salamanderpest“ siehe LNV-Info 4/2022!
Frösche Ranidae: Einige Arten und Kröten (Erd-, Geburtshelfer-, Knoblauch-, Kreuz-, Wechselkröte), kann man auch tagsüber quaken hören, in lauen Näch-ten im Mai & Juni finden in der Dämmerung und nachts regelrechte Quakkon-zerte statt. Beim Liebeswerben der Wasserfrösche (Kleiner Wasserfrosch, See- frosch, Teichfrosch) geht es recht laut zur Sache: Ab März buhlen die ♂ meh-rere Wochen lang mit ihrem Quaken um die Gunst der ♀ – je lauter, desto bes-ser die Erfolgsaussichten. Die ♀ erhalten anhand des Quakens Infos über den potenziellen Partner. Wasserfrösche erzeugen den Schall mithilfe paariger Schallblasen. Bei den Gras-und Moorfröschen (♂ zur Laichzeit gelegentlich blau gefärbt) erfolgen die Paarungsrufe durch zwei inneren Schallblasen, die allerdings relativ leise sind. Der Ruf kann als dumpfes Knurren oder Brummen beschrieben werden. Das Sehvermögen von Fröschen ist ihr wohl wichtigster Sinn. Auch sie können Farben im Dunkeln sehen. Zudem sind die Ohrdrüsen der Frösche so ausgebildet, dass sie nur auf überlebensnotwendige Töne rea-gieren und alles andere ausblenden können.
Auch die Unken sind außerhalb der Paarungszeit weitgehend nachtaktiv. Die Gelbbauchunke (Foto) versteckt sich tagsüber unter Steinen oder im Wasser. Zur Fortbewegung nutzen die Tiere vor allem den Sprung und können dabei beachtliche Entfernungen zurücklegen. Die Nahrung der Gelbbauchunke besteht vorwiegend aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren.
Bergmolche sind wie die anderen Molcharten (Kammmolch, Teich- und Faden-molch) auch im Wasser tag- u. nacht-aktiv, an Land eher nachtaktiv und über-wintern teilweise im Wasser. Außerdem neigt der Bergmolch dazu, bestimmte Larvenmerkmale beizubehalten, was dazu führen kann, dass Tiere mit großen Kiemen geschlechtsreif werden. (Wiki; siehe hierzu Blog!).
Die Eule gilt als der Nachtvogel schlechthin (…nicht umsonst gibt es den Aus-druck „Nachteule“, um Menschen zu beschreiben, die lange wach sind oder die Nächte einen „draufmachen“). Typischer Weise gehen die lautlosen Raubvögel in der Nacht auf die Jagd: Die typische Beute sind kleine Säugetiere, Fische, Schnecken und anderes. Tagsüber schlafen sie mit ein paar wenigen Ausnah-men. Der Uhu macht aber auch vor kleineren Artgenossen nicht halt – Wald-ohreulen und Käuze müssen vor ihm auf der Hut sein. Von den 13 in Europa vorkommenden Arten sind auch bei uns in Deutschland einige zu sehen: Die be-kanntesten Eulenarten sind sicher der Uhu, die Schleiereule, die Schneeeule oder der Waldkauz. Weiter heimische Eulenarten bzw. Käuze sind die Waldohr-eule, der Stein-, Raufuß-, Sperlingskauz, die Sumpfohreule, der Habichtskauz und die Zwergohreule.
Nachtreiher jagen vorzugsweise in der Nacht oder in der Dämmerung, selten auch am Tage. Sie stehen am Ufer oder waten, während sie nach Fröschen, Fischen, Schlangen oder Insekten Ausschau halten. Manchmal plündern sie andere Vogelnester.
Stellvertretend für viele Wildgänsearten, die insbes. als Zugvögel auch nacht-aktiv sind, ist hier die Blässgans Anser albifrons genannt. Die weiße Blässe an der Stirn und die schwarze Querbänderung am Bauch sind die Erkennungs-merkmale der Blässgans.
Die Nachtschwalben Caprimulgidae sind eine Vogelfamilie mit etwa 100 Arten in 20 Gattungen. Sie ist, mit Ausnahme der Polarregionen, weltweit verbreitet. Der Ziegenmelker Caprimulgus europaeus und der Rothals-Ziegenmelker C. ruficollis sind die einzigen in Europa brütenden Vertreter der Familie. Der nord-amerikanische Nachtfalke Chordeiles minor (F: Golden Prairie/Manitoba/Kana-da) wird als seltener Irrgast in Westeuropa und auf den Azoren festgestellt. Fast alle Arten der Nachtschwalben sind dämmerungs- und nachtaktive Fluginsek-tenjäger.
Von Sonnenaufgang bis in die Nacht hört man den Drosselrohrsänger rufen. Sein Gesang ist laut und auffällig. Mit Geduld und etwas Übung kann man den gut getarnten Vogel im Schilfgürtel ausmachen. Der meist von einer erhöhten Warte aus vorgetragene Gesang des Sumpfrohrsängers ist melodischer und abwechslungsreicher als der anderer Rohrsänger, der nicht selten auch nachts singt.
Mauersegler Apus apus – Nachtflug im Schlaf: Um 10 Monate ununterbrochen in der Luft bleiben zu können, müssen Mauersegler im Flug schlafen. Morgens und abends steigen sie weit auf und verweilen im Gleitflug in der Höhe. Vermutlich schläft bei ihnen in der Nacht nur eine Hirnhälfte, die andere steuert derweil den Flug.
Bekannt ist v.a. die Feldlerche, aber die Familie ist sehr artenreich. Grundsätz-lich sind sie keine typischen Nachtsinger, doch kann man sie auch in hellen Nächten, etwa bei Vollmond hören. Da ihr Gesang sehr melodiös ist und sie gern andere Vogelstimmen nachahmen, werden sie leicht mit der Nachtigall verwechselt. Auch die Heidelerche gehört zu den Nachtsängern.
Der Tiername Nachtigall Luscinia megarhynchos, mittelhochdeutsch nachte-gal(e), althochdeutsch nah-tagala, geht wahrscheinlich auf ein westgermani-sches Wort nahtagalōn mit der Bedeutung „Nachtsängerin“ zurück. Der zweite Wortteil ist verwandt mit gellen und gehört zu althochdeutsch galan („singen“). Kommt ein Nachtigallenmännchen im Frühling auf seinem nächtlichen Flug aus seinem Winterquartier in unsere Breiten, besetzt es ein Revier und beginnt zu singen. Die lang andauernden, komplexen Pfeifstrophen dienen dem Anlo-cken vorbeiziehender ♀ und der Verständigung mit Artgenossen. Den Gesang kann man nicht nur nachts hören, sondern auch am Tag. Manche Beobachter sind überrascht, wenn sie zum ersten Mal eine Nachtigall erblicken, denn es ist einer eher unscheinbarer Vogel mit hellbraunem Gefieder.
Wie die Nachtigall, so singt auch die Haubenlerche Galerida cristata bereits in der Nacht. Sie beginnt damit schon im Februar, also rund zwei Monate, bevor der Gartenrotschwanz seinen ersten Gesang im Frühling anstimmt. Im Gegen-satz zu den meisten Menschen, die man als Lerche bezeichnet („Bist du eine Lerche oder eine Eule?“), bleibt der Vogel aber noch bis in den späten Abend aktiv, bis er ruht.
Zu den häufig im Garten anzutreffenden Vögeln, die sehr zeitig am Morgen oder sogar nachts singen, gehört der Gartenrotschwanz. Als Halbhöhlen- oder Höh-lenbrüter nutzt er gern alte Baumbestände. Vorkommen: Als Langstreckenzie-her überwintert der Gartenrotschwanz in Afrika.
Die nachtaktive, lichtscheue Bachforelle ist tagsüber oft im Uferschatten ver-borgen, sie beansprucht meist ein eigenes Revier. Mit 3 – 4 Jahren ist sie ge-schlechtsreif und zieht im Winter zur Fortpflanzung stromaufwärts, wo sie in flachen Gruben am Kiesboden ablaicht und die Eier nach der Befruchtung mit Kies abdeckt.
Europäische Hechte sind Augenjäger. Also wirst du den meisten Fangerfolg bei Tag machen. Aber sicherlich gibt es auch Hechte die nachts fressen, meistens die größeren Exemplare. Aber das ist oftmals die Ausnahme, und auch vom Gewässer abhängig; seine Färbung variiert nach dem Lebensraum.
Die Nacht gehört den Schwärmern, Eulenfaltern & Spannern. Stv. werden hier das Pfauenauge, Windenschwärmer und Taubenschwänzchen aufgeführt. Das Kleine Nachtpfauenauge Saturnia pavonia aus der Familie der Pfauenspinner Saturniidae: Die Falter haben keine Mundwerkzeuge und können daher nur wenige Tage leben; ihr Dasein beschränkt sich einzig und allein auf die Fort-pflanzung. Die ♂ sind tagaktiv, im Gegensatz zu den nachtaktiven ♀; sie finden ihre Geschlechtspartner durch vom ♀ ausgesandte Lockstoffe, die sie mit ihren großen Fühlern kilometerweit riechen können. Da die ♀ tagsüber nur sitzen u. nicht davonfliegen, ist ihre Ortung nur eine Frage der Zeit.
Schnecken (Foto: Große oder Rote Wegschnecke) sind häufig nachtaktiv und lieben es feucht. Wenn es über Nacht geregnet hat, findet man morgens beson-ders viele Schnecken, die gemächlich durch den Garten oder am Wegesrand unterwegs sind. Viele von ihnen sind nackig: Die Spanische Wegschnecke ist unsere häufigste – und auch unbeliebteste – Nacktschnecke.
Die nachtaktiven Windenschwärmer ruhen tagsüber mit dachartig über dem Hinterleib zusammengefalteten Flügeln auf festem Untergrund, wie etwa an Baumstämmen, Steinen, Strommasten oder auch am Erdboden. Sie sind durch ihre Färbung in dieser Position gut getarnt. Sie sind ausgezeichnete Flieger und können Spitzen bis zu 100 km/h erreichen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt immer noch 50 km/h. Regen oder Wind beeinflusst ihr Verhalten nicht. Sie sind eifrige Blütenbesucher und saugen ab der Abenddämmerung bis etwa Mitternacht Nektar aus einer Vielzahl verschiedener Blüten, wie bspw. von Pe-tunien, Lilien, Seifenkräutern, Wunderblumen, Nachtkerzen, Phlox oder Stech-äpfeln. Die Paarung beginnt meist ab Mitternacht und dauert bis in die Morgen-stunden. Danach können ♀ bis zu 1.000 sehr kleine Eier auf die Futterpflanzen ablegen.
Selbst bei Regen ist das Taubenschwänzchen im Gegensatz zu vielen anderen Insekten aktiv. An besonders heißen Tagen meiden die Taubenschwänzchen die Mittagszeit und fliegen vor allem morgens und in den Abendstunden bis in die Nacht hinein.
Das Grüne Heupferd verschmäht zwar auch pflanzliche Nahrung nicht, ist aber hauptsächlich auf tierisches Eiweiß in Form von Fliegen, Raupen und Blattläu-sen aus. Das tag- u. nachtaktive Heupferd ist also ein ausgesprochen nützlicher Mitbewohner.
Die Gartenkreuzspinne Araneus diadematus / Обыкновенный крестовик webt ihr Radnetz (F: Biber-Staugewässer in der Puszcza Borecka/Borkener Heide/Ma-suren/PL) in der Dunkelheit, wenn ihre Fressfeinde schlafen. Während sie nach getaner Arbeit auf Insekten wartet, die sich in ihrem Gewebe verfangen, verfällt sie in einen leichten Schlaf. (SWP/Magazin „So schlafen Wildtiere“ 29.7.23). Die Kreuzspinne ist für Menschen vollkommen ungefährlich. Sollte Spinne beißen, ist das nicht schlimmer als ein Wespenstich. (NEWSFlash24 10.8.20).
Quellen: „Frühaufsteher und Nachteulen“ SÜDWEST-PRESSE/WISSEN 27.5.23 und „So schlafen Wildtiere“ 29.7.23 inklusive NABU, BUND, Deutsche Wildtier-stiftung; „Tiere der Nacht“ issuu.com; Eileen Krappen „Nachtaktive Tiere: Fledermaus, Eule & Co.“ 24.3.23 OUTDOOR Magazin; „Die häufigsten nacht-aktiven Tiere in Deutschland“ Gartentiere.de; „Rettet die Frösche“ Pro Natur Verlag; Wiki. Siehe auch Urs Willmann „Comeback“ DIE ZEIT N° 613!