Das Wildschwein – Reihe: Tiere in der Stadt

Wildschwein / Sau ♀ Sus scrofa (F: Naturpark Schönbuch )

Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweins. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa, Nordafrika und weite Teile Asiens. In den letzten Jahrzehnten steigen die Bestände nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Verbreitungsgebiet teils massiv an. Als Hauptgründe für die rasante Expansion werden der Klimawandel u. die sich veränderten Umweltparameter angesehen, weil dadurch die Fortpflanzungsleistung des Schwarzwildes positiv beeinflusst wird. Durch die klimabedingt häufiger auftretenden Mastjahre bei Buche und Eiche steigt das Nahrungsangebot, was zu einer schnellen Gewichts- zunahme und v.a. einer früheren Geschlechtsreife der ♀ Tiere führt. Studien zeigen, dass diese beim Schwarzwild bereits bei einem Körpergewicht von etwa 20 kg (ohne Organe) erreicht wird. Deshalb ist der Anteil von ♀ Jungtieren („Frischlingsbachen“), die sich bereits im 1. Lebensjahr erfolgreich an der Re-produktion beteiligen, heute größer als in früheren Zeiten. Diese Entwicklung wird durch den Klimawandel begünstigt, weil er mildere Winter und damit eine ganzjährige Nahrungsverfügbarkeit mit sich bringt. Dadurch reduziert sich auch die Sterblichkeit der kälteempfindlichen Frischlinge (Fotos).

Schwarzwildrotte (F: NSG Diersfordter Wald / Nordrhein-Westfalen).

Wildschweine sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. Sie leben in Rotten (Gruppenverbänden) von bis zu 50 Stück, meist sind es 3 – 10 Tiere. Ältere ♂ leben solitär (Keiler), sie sind nur während der „Rausch♥zeit“ (Nov. – April) bei der Rotte.

Wildschweine sind sehr anpassungsfähig und erobern als „Kulturfolger“ auch Städte als Lebensraum, wo sie in sehr hohen Dichten vorkommen können. Damit nehmen auch die Konflikte zu. Sie sind Allesfresser und wühlen gerne in den obersten Bodenschichten. Im Siedlungsraum durchstöbern sie Mülltonnen und graben Gärten, Parks und Friedhöfe um. Besonders hoch sind die Schäden jedoch in landwirtschaftlichen Kulturen. Durch die intensivierte, großflächige Landwirtschaft steigt das Wildschadenspotenzial an, besondern im Grünland

Wildschweinschaden „umgebrochene Wiesen“ (F: Rommental Schlat).

und im Maisbau. Hier finden die Tiere nicht nur Nahrung im Überfluss, sondern auch Schutz und Deckung. Hohe Dichten im Bestand begünstigen die Ausbrei-tung von Seuchen, daher müssen sie rechtzeitig und noch vor Ausbruch inten-siv bejagt werden. Wenn eine Seuche wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) bereits ausgebrochen ist, muss in ersten Linie Ruhe in den Bestand kommen, um eineAbwanderung der Wildscheine und eine damit einhergehende Verbrei-tung der Seuche zu verhindern. (GEO „Wildtiere erobern die Stadt“ Jana Kühle 25.1.10; BW-Wildtierbericht 2021; „Wildtiere in der Stadt – das müssen sie be-achten“Das Erste/BRISANT 29.4.23; weitere Informationen zum Wildschwein unter „Die Rückkehr der Großraubtiere“ pdf).

„Das gefährlichste frei lebende Tier in Deutschland ist das Wildschwein!“  (FOCUS).

Tipp: In Sachen ungebetener Wildtier-Gäste in Haus, Garten, Betrieb, Park & Schwimmbad kümmern sich die geprüften Stadtjäger: Die Firma Pfeffer & Frey Wildtiermanagement GbR besteht aus einem erfahrenen Team von speziell ge-schulten Wildtierschützern und Spezialisten für den Umgang mit Wildtieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Tel. 07161 – 9413169, kontakt@stadtjagd-gp.de.