Mit ihren lauten, trompetenartigen Rufen, der spektakulären Balz ♥ und massenhaften Versammlungen im Herbst ziehen Kraniche Gruidae viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Kranich, auch Grauer Kranich oder Eurasischer Kranich genannt, ist ein Vertreter der Familie der Kraniche; in Europa kommt er weitgehend als einzige Kranichart vor. Die Störche Ciconiidae sind die einzige Familie der Ciconiiformes u. mit 6 Gattungen und 20 Arten in allen Kontinenten außer Antarktika verbreitet. Charakteristisch für diese Vögel sind der lange Hals, die langen Beine und der große, oft langgestreckte Schnabel. Alle Störche sind Fleischfresser, die Ernährung variiert aber je nach Art. Die in Europa bekannten Störche sind der Weißstorch und sein Verwandter, der Schwarz-storch. Die Reiher Ardeidae (Grau-, Kuh-, Nacht-, Purpur-, Rallen-, Seiden-, Silberreiher, Löffler und Rohrdommel) sind eine weltweit verbreitete Gruppe von meist an Süßwasser-Habitate gebundenen Vögeln, die sich auf das Erbeu-ten von Fischen spezialisiert haben. Einige Arten sind recht groß mit einem markanten, schlanken Körper u. sehr langen Beinen und langem Hals, andere Arten haben einen eher gedrungenen Körperbau. Gemeinsam ist ihnen allen der vergleichsweise lange, dolchartige Schnabel, der perfekt zum Erbeuten von Fischen ist. Typisch auch ihre Flugweise, mit eingezogenem Hals, durch die sie schon von weitem von Störchen u. Kranichen zu unterscheiden sind. Die Ibisse sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Pelecaniformes. Es handelt sich bei den ihnen um mittelgroße Schreitvögel, deren langer und gebogener Schnabel die Vögel kennzeichnet. Der Braune Sichler tritt als Nahrungsgast in den letzten Jahren häufiger bei uns auf. Im 17. Jh. ist der Waldrapp in Süddeutschland ausgestorben. Seit einigen Jahren wird mit Auswilderungsprogrammen u.a. in Deutschland und Österreich versucht diese Art wieder anzusiedeln. Seit gut 35 Jahren hat sich eine kleine Flamingokolonie im nordrheinwest-fälischen NSG Zwillbrocker Venn etabliert.




Der Kranich Grus grus ist hinsichtlich seiner Höhe der größte Vogel (1,15 m; FlSpw. etwa 2,20 m) Mitteleuropas. In Mitteleuropa kommen sie nur noch örtlich vor, z.B. in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein. Moore, ausgedehnte Sumpflandschaften, mit höherer Vegetation und lichte Sumpfwälder dienen ihnen als Brutgebiete. Zur Zugzeit trifft man sie auch auf Äckern sowie in anderen offenen Landschaften. Er stößt trompetenartige Rufe aus, die wie „kruh“ klingen. Zur ♥-Zeit hört man am Brutplatz ein wahres Trompeten-geschmetter. Siehe auch „Rückkehr auf Probe“ NABU 3.1.25.



Der ausdrucksvolle, große (1,02 m, FlSpw. 2,00-2,20 m) Weißstorch Ciconia ciconia (im Volksmund auch „Klapperstorch“ genannt) sieht vorwiegend weiß aus, hat aber weitgehend schwarze Flügel. Dazu kontrastieren der rote Schna-bel und die langen, roten Beine. Geschlechter gleichgefärbt. Bei den juv. sind Schnäbel und Beine schwärzlich; sie werden erst gegen Ende der Nestlingszeit rötlicher. Wo immer es möglich ist, räumt man Glücksbringer „Adebar“ Haus-recht ein und bringt als Anreiz zum Nisten ein Wagenrad auf dem Dach des Hauses an. In Mitteleuropa ist er gebietsweise ausgestorben. Man findet ihn noch v.a. in Norddeutschland sowie im Osten. Er bewohnt offenes Gelände, vorwiegend Wiesen und Sumpfgelände. Im Gegensatz zu Reihern streckt der Weißstorch im Flug den Hals weit nach vorn. Sommervogel, der im tropischen Afrika überwintert (sie segeln auch auf dem Zuge gern).

Häufig brütet er auf höheren Gebäuden in Ortschaften. Das riesige Nest (Foto: Weißstörche kehren meist über mehrere Jahre zu ihrem Ursprungsnest zurück, das ständig weitergebaut wird und so immer größer werden kann.) wird jahrelang immer wieder benutzt. Charakteristisch ist ihr Schnabelklappern hören. Dieses Klappern, bei dem der Kopf weit zurückgelegt wird, spielt v.a. eine Rolle bei der Begrüßung der Ehepartner am Nest. (siehe NABU-Artikel; Aleksandra Bakmaz „100 Störche nerven ein kleines Dorf“ SWP / SÜDWEST-UMSCHAU/dpa 12.9.24).
Übrigens: 15 Storchenpaare waren 1975 in BW noch übrig von er einst weit verbreiteten Art. Schutzmaßnahmen und bessere Umweltbedingungen haben den Weißstorch gerettet. 2023 wurden landesweit 2.250 brütende Paare gezählt. (SWP 12.9.24).
Schon gewusst? Die Annahme, der Weißstorch könnte seit Urzeiten in unseren Breiten leben, ist verbreitet. Tatsächlich lässt er sich aber erst vor rd. 2.000 Jahren südlich der Donau und westlich des Rheins, weiter im Norden und Osten sogar erst vor einem Jtsd. nachweisen. Das berichten Ulrich Schmölcke vom Leibniz-Zentrum für Archäologie in Schleswig und Kai-Michael Thomsen vom NABU in Bergenhusen in der Zeitschrift Journal of Ornithology. Ihre Studie stützt sich auf Knochen von Weißstörchen aus der Steinzeit, die in Siedlungs-abfällen, Dörfen und Städten, Schlössern und Handelszentren entdeckt wurden. Aus der Zeit vor gut 10.000 Jahren und – damit kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit – gibt es solche Funde im heutigen Spanien und im Südosten Frankreichs. Nicht viel jünger ist ein Nachweis in der Kölner Bucht. Weitere Funde beweisen, dass er vor 4.000 Jahren im Südosten Europas, am Nieder-rhein, im Rhone-Tal sowie im Süden der iberischen Halbinsel klapperte. Später scheinen sie Teil des Römischen Reiches gewesen zu sein. Bis zu dessen Ende vor rund 1.500 Jahren lebten sie fast ausschließlich innerhalb von dessen Grenzen in weiten Teilen des südlichen Europa, südlich der Donau und westlich des Rheins sowie in einigen Regionen der britischen Inseln, die ebenfalls unter römischer Herrschaft standen. Erst vor etwa 1.000 Jahren breitete sich die Art Richtung Nordosten und damit in die Gebiete aus, in denen heute immer noch Schwerpunkte ihres Vorkommens liegen. (Auszug Roland Knauer „Der Storch, ein Nachzügler“ SWP/Aus der Wissenschaft 4.1.25).



Der Schwarzstorch Ciconia nigra, ein ausgesprochener Kulturflüchter, brütet im Gegensatz zum Weißstorch am liebsten in einsamen Wäldern, v.a. östlich der Elbe. Bei uns horstet er noch in Niedersachsen und unregelmäßig in Bayern. Kennzeichen: Oberseite, Kopf, Hals und Vorderbrust sind metallisch glänzend schwarz, das Gefieder schillert metallisch je nach Lichteinfall grünlich, purpurn, aber auch kupferfarbig. Nur Brust, Bauch, der rumpfnahe Teil des Unterflügels sowie die Unterschwanzdecken sind weiß. Im Flug ist er an dunklem Kopf, Hals und Schwanz leicht vom Weißstorch zu unterscheiden.


Da in Mitteleuropa die Gebiete mit guten Brutmöglichkeiten immer kleiner wurden (ihre Horste bauen sie v.a. in den Bäumen alter Mischwälder in der Nähe von Gewässern und Feuchtwiesen), ging auch ihre Zahl zurück. In den 70er Jahren wurden in D nur 50 Brutpaare gezählt; deren Zahl hat sich bis heute verzehnfacht. Sie sind ebenso gute Segelflieger wie Weißstörche, stimmbegabter als diese, aber klappern nicht.





Der Graureiher Adria cinerea (im Volksmund auch „Fischreiher“ genannt) ist aufgrund seiner Kopf- und Halszeichnung (Streifen am Hals), gut zu erkennen. Im Flug wird der Hals S-förmig eingezogen. Die breiten, gerundeten Schwingen (FlSpw. etwa 1,60 m); sind stark gebogen und die Flügelschläge sind langsam. Großer (90 cm), langbeiniger Vogel; der lange Schnabel ist gelblich, wird aber im Frühjahr ebenso wie die Beine , orangerötlich. Durch seinen schwarzen Schopf am weißen Kopf und die schwarze Längsstreifen am langen Hals ist er leicht vom Kranich zu unterscheiden. In Mitteleuropa kommt er fast immer in der Nähe von Gewässern vor. Er brütet dort überwiegend in Kolonien. ; bereits im Spätwinter am Brutplatz. Brut: März – Mai; sie nisten oft hoch in Bäumen (Foto), seltener auch im Röhricht. Sie kehren immer zum gleichen Nistplatz zurück.

Europ. Verbreitungsschwerpunkt des Kuhreihers Bubulcus ibis ist die Iberische Halbinsel. Allein dort kommen seit den 1990-ern mehr als 80.000 Brutpaare vor. In Frankreich gibt es einen zunehmenden Brutvogelbestand; in Mittel-europa kommt er in geringer Zahl als Brut- und Jahresvogel in Belgien und den Niederlanden vor, in den übrigen Ländern ist er regelmäßig zu beobachten. Daneben gibt es eine Reihe von Gefangenschaftsflüchtlingen. Auch werden sie in über 100 europ. Zoos gehalten, es existieren aber auch viele freifliegende Kolonien in den mitteleurop. Tiergärten.


In Umriß u. Körperhaltung ähnelt der Nachtreiher Nycticorax nycticorax einer Rohrdommel, an die auch das bräunliche, oben heller gefleckte, unten dunkel gestreifte Kleid der Juv. und Jährlinge erinnert, deren Schwingen allerdings nicht quergebändert sind. Weitere Merkmale: Größe: 61 cm; mittelgroßer Reiher mit schwarzem Rücken und Ober- und weißen Schmuckfedern am Hinterkopf; sonst überwiegend grau; Hals relativ kurz. Aus dem grauen und blauschwarzen Erscheinungsbild stechen die karminroten großen Augen klar hervor. Er war ursprünglich auch in Mitteleuropa weit verbreitet, er ist mittler-weile jedoch nur noch im Osten u. Südosten Mitteleuropas ein verhältnismäßig häufiger Brut- und Sommervogel. Trotz seines Namens ist er nicht so sehr ein Vogel der Nacht wie der Dämmerung. Da hier die großen, buschreichen Sumpf-gebiete, die er bewohnt, selten geworden sind, kommt er nur stellenweise vor; er ist ein örtlicher Brutvogel in den Niederlanden, u.a. im niederbayerisch-österreichischen Grenzgebiet, und im südlichen Mitteleuropa.


Purpurreiher Ardea purpurea sind örtlich in Mitteleuropa Brutvögel, z.B. in Süddeutschland oder am Naardermeer/NL und kommen in sumpfigem Gelände mit Röhricht (seine langen Zehen ermöglichen diesem Bewohner des Röhrichts, geschickt im Schilf umherzuflattern) oder Gestrüpp vor. Wie eine Rohrdommel reckt er bei Gefahr seinen braunen, schwarz langgestreiften Hals empor, der dann den dürren Schilfhalmen seiner Umgebung gleicht; nur selten verlässt er das schützende Röhricht. Als Durchzügler trifft man sie schon eher in anderen Teilen Mitteleuropas; europ. Expl. überwintern in Afrika. Haupt-verbreitungsgebiet sind Feuchtgebiete Südeuropas.

Der Rallenreiher Ardeola ralloides brütet in Süßwassersümpfen und Feucht-gebieten mit Röhricht und Uferpflanzen. Lebensraum: lokal im Mittelmeer-gebiet sowie in Südwestasien, in Marokko und Äthiopien. Zugvogel: Afrika; vereinzelt überwintern einige Expl. aber auch im südlichen Mittelmeerraum. Beim Rückzug in die Brutgebiete im April und Mai fliegen einige Tiere weiter in nördliche Richtung bis in den Nordseeraum. Regelmäßige Bruten sind nur aus Ungarn bekannt.


Seidenreiher Egretta garzetta sind seltene Brutvögel oder Durchzügler in Mitteleuropa, daher ist es eine kleine Besonderheit, diese eleganten Schreit-vögel zu beobachten. Sie brüten nämlich hauptsächlich in Südeuropa. Mit dem komplett weißen Gefieder haben sie große Ähnlichkeit mit den Silberreihern, jedoch sind diese deutlich größer, und ihnen fehlen die weißen Schmuckfedern im Nacken, die ein auffälligis Merkmal der Seidenreiher darstellen.




Früher war der Silberreiher Casmerodius albus eine Ausnahmeerscheinung in Deutschland. Seit einigen Jz. nimmt die Zahl der Beobachtungen deutlich zu. So ist er mittlerweile ein regelmäßger Wintergast und Durchzügler und sogar ein seltener Brutvogel hierzulande. Dieser große und schlanke Reiher ähnelt mit seinem komplett weißen Gefieder am ehesten dem Seidenreiher, der aber deutlich kleiner ist und sich auch durch seine langen Schmuckfedern im Nacken vom Silberreiher unterscheidet.




In Mitteleuropa kommt der Löffler Platalea leucorodia nur sporadisch vor, z.B. im niederländischen Küstenbereich und am Neusiedler See. Er bewohnt Sumpf-gelände mit Röhricht oder Weiden-Erlen-Gestrüpp, größere Binnenseen mit Verlandungsbeständen und Brackwassersümpfe. Im Gegensatz zu Reihern strecken sie, wie auch andere zur Familie der Ibisse gehörende Vögel, im Flug den Hals aus. Bei der Nahrungssuche führen Löffler den leicht geöffneten Schnabel durch das seichte Wasser. Dabei scheuchen sie manchmal Beutetiere durch heftige Bewegungen auf; hin und wieder unterbricht er seie Tätigkeit und richtet sich auf, um zu „sichern“.
Die Rohrdommel Botaurus stellaris, auch Große Rohrdommel genannt, ist überwiegend gelblichbraun, mit dunkler Streifung und einer schwärzlichen Kopfplatte. Der Flug ist fast eulenartig weich. Die Flügelschläge (FlSpw. 1,25 – 1,35 m) sind flacher und schneller als bei den übrigen Reihern. Sie bewohnt Seen mit ausgedehnten Röhrichtbeständen sowie Sumpfgebiete mit dichter Vegetation. Sie sind geschickte Kletterer im Röhricht. In Mitteleuropa ist sie selten; überwintert in Westeuropa und im Mittelmeerraum.

Bei Beunruhigung nehmen die Vögel die „Pfahlstellung“ ein, wobei sie den Hals strecken und den Schnabel gegen den Himmel richten.



Der Braune Sichler Plegadis falcinellus, kurz Sichler genannt, ist ein weltweit verbreiteter Ibis (Afrika, Europa, Asien, Australien sowie Nord-, Mittel- u. Süd-amerika); stammt jedoch wohl aus der Alten Welt. Als unregelmäßiger Gast vorwie-gend in Süddeutschland; brütet u.a. unregelmäßig am Neusiedler See und in stark schwankenden Zahl am Plattensee in Ungarn (als Brutvogel sehr unbeständig). Er brütet an einigen Stellen in großer Zahl, verlässt diesen Brut-platz dann aber ohne erkennbaren Grund für einige Zeit oder auch für immer. Der lange, abwärts gebogene Schnabel ist eine Anpassung an die Futtersuche in Schlamm und Wasser. Zu den Lebensräumen des Sichlers zählen Feuchtgebiete, Seen, Sümpfe, Lagunen und Flüsse.



Der Waldrapp Geronticus eremita hat bis ins 16. Jh. in Süddeutschland gelebt. Da man diesem an Felswänden brütenden Ibis seines leckeren Fleisches wegen fleißig nachstellte, verschwand er schon im 17. Jh. ratlos aus Europa. Heute ist er auf höchstens 6 kleine Kolonien von Marokko bis zum Euphrat beschränkt, die von Jahr zu Jahr kleiner werden. Dass es ihn heute überhaupt noch bei uns gibt, hat er zunächst Zoos zu verdanken. Die EU entschied dann, nach einer Machbarkeitsstudie Anfang der 2000er-Jahre, den Waldrapp wieder anzusie-deln und startete ein Schutzprojekt für die Vogelart: Das Projekt LIFE+. Nach rd. 20 Jahren Bemühungen um die Wiederansiedlung der Waldrappe, lebten Anfang 2022 wieder rd. 200 Tiere im europäischen Alpenraum. Damit wurden die Projektziele zwar erreicht, doch die Population in dieser Größe ist noch nicht selbstständig überlebensfähig. Seit 2022 läuft das Folgeprojekt „LIFE20 Northern Bald Ibis“ zum Erhalt des Waldrapps in Europa bis zum Jahr 2028. (ARD alpha 11.10.22; Stefan Bosch „Ein komischer Vogel: Der Waldrapp kehrt zurück“ Naturgucker 69; „Das Projekt Waldrappteam – Vögel im Flugunter-richt“ WWF 15.1.24).
i Schon gewusst? Wiederaussiedlungen stehen bei Zoologen hoch im Kurs, sie können bei intensiver Begleitung durch Experten gelingen. Dabei geht es auch um den Erhalt von Ökosystemen. Es sind oft emotionale Bilder in den Medien, die Auswilderungen von seltenen, oft bereits nahezu ausgerotteten Tierarten populär gemacht haben. Nicht selten sind solche gelungenen Projekte auch ein Pfund, mit dem Touristik wuchern können. Besonders spektakulär sind Wiederauswilderungsvorhaben wie die der Waldrappen. Die Zugvögel wurden von Tierpflegern eigens mit Ultraleichtflugzeugen vom Bodensee zu ihren Winterquartieren südlich der Alpen angeleitet, damit sie ihre angestammte Zugroute neu verinnerlichen konnten. Das ist eine eindrucksvolle Geschichte. Aber Auswilderungen haben sehr oft einen handfesten ökologischen Hinter-grund. Es geht dabei keineswegs nur um diese eine Art, die ja zumindest in Zoos und Tierparks oft durchaus noch oder wieder in stabilen Beständen vorhanden ist. Es geht vielmehr um funktionierende Ökosysteme als Ganzes. (Auszug Boris Kruse „Nur mit viel Hilfe“ SWP/TITEL 21.8.21).

Flamingos sind in Mitteleuropa nur eine seltene Erscheinung – mit Ausnahme der Region um Vreden: Seit den 1980er Jahren brütet im NSG Zwillbrocker Venn eine kleine, aber stetig wachsende Kolonie dieser faszinierenden rosa Vögel (hauptsächlich wohl Flüchtlinge aus Zoos oder Privathaltungen). Erst brütete hier nur der Chile-Flamingo Phoenicopterus chilensis; dann kam der Europäische Rosa Flamingo Ph. roseus hinzu. In einzelnen Exemplaren kam bzw. kommen sporadisch auch Karibischer Flamingo oder Roter Flamingo Ph. ruber und Zwergflamingo im Zwillrocker Venn vor. Aktuell können gleichzeitig ca. 50 Flamingos während der Brutzeit im April und Mai im Zwillbrocker Venn beobachtet werden. Die hier geschlüpften Jungvögel kehren nach Jahren wieder in ihre Brutkolonie zurück. Im Herbst verlassen die Flamingos diese Region. Die Wintermonate verbingen die Flamingos in den Niederlanden, in ihren Überwinterungsgebieten am Ijssel- und Veluwemeers und am Rheindelta.
Quellen: „Das Reader’s Digest Buch der Vogelwelt Mitteleuropa“ Das Beste (ISBN 3 87070 044-0); „Wegweiser durch die Natur – Vögel Mitteleuropas“ Das Beste (3 87070 180 3); SWP/WISSEN „Die Nistplätze der Vögel“ 26.8.23; NABU-Vogelporträt; Biologische Station Zwillbrock; NABU-„Vogelporträts“; Wiki. Siehe auch Claudia Füssler „INFOGRAFIK: ZUGVÖGEL“ DIE ZEIT N° 16 / NR 563 vom 8.4.20!