Alle Tiere hinterlassen Spuren, z.B. einen Fußabdruck, eine verlorene Feder, Nagespuren an einem Baum, ein Loch in der Erde, einen besonderen Geruch usw. Diese Fährten und Spuren richtig zu lesen und zu deuten, haben viele Menschen heutzutage verlernt. Dabei ist es, wenn man ein paar typische Merkmale kennt, gar nicht so schwierig. Sie werden staunen, wie viel ein Feld-weg, Moor- oder Waldpfad oder eine verschneite Landschaft bei näherem Hin-sehen aussagen kann über ihre Benutzer bzw. Bewohner, wenn man Fährten u. Spuren richtig zu „lesen“ weiß. Der Aufenthalt in der Natur kann so zu einem großen Erlebnis werden. Nachfolgend beschrieben „die Beweise“ für Bär, Wolf, Luchs, Wildkatze, Fuchs, Marderhund, Waschbär, Marder, Biber, Otter, Murmeltier, Wisent, Elch, Rothirsch, Reh, Wildschwein, Hase, Kaninchen, Eichhörnchen, Waldmaus, Wühlmaus, Igel, Ameisenlöwe und Borkenkäfer.
Die Spuren des Europ. Braunbären sind groß und können nicht mit anderen Tierspuren verwechselt werden. Der Abdruck der Vorderpfote ist kurz und breit, bis zu 21 cm breit und 18 cm lang (Abdruck der Ferse nicht immer sicht-bar. Die Spur der Hinterpfote ist länglich, bis zu 27 cm lang und 17 cm breit (ohne Kralle erinnert sie an eine Menschenspur; der innerste Zeh – großer Zeh beim Menschen – ist bei Bären allerdings der kleinste Zeh).
Große Schädel von Säugetieren sind leicht aufgrund ihrer Größe u.a. Kennzei-chen zu bestimmen. Auch durch ihr Gewicht sind sie oft länger zu finden. Im obigen Fall aufgrund der Funde leicht nachzuvollziehen!
Der Bär verfügt über 5 Zehen an jeder Pfote, die in einem leichten Bogen vor dem Trittballen stehen. Die Spuren der langen, kräftigen Krallen sind deutlich erkennbar. Die Schrittlänge beträgt ca. 90 – 140 cm. Spuren von Bärenjungen können denen von Vielfraß oder Dachs ähneln.
Der Wolf erinnert in seinem Aussehen an einen Schäferhund. Allerdings hat er längere Beine und die Vorderpfoten stehen enger zusammen. Die Abrücke von Wolfsspuren stehen deshalb nicht so weit auseinander wie bei einem Hund. Die Fährte des Wolfs ähnelt der eines großen Hundes oder eines Luchses (aller-dings weist diese keine Krallenabdrücke auf und die Pfotenabdrücke sind nicht symmetrisch); sie ist jedoch länglich, während die des Hundes eher rundlich ist. Sie erinnert auch etwas an eine Fuchsfährte, ist aber weitaus größer. Der Wolf hat 5 Zehen an der Vorderpfote; der innerste Zeh liegt allerdings so hoch, dass sie im Abdruck nicht sichtbar wird; Hinterpfote 4 Zehen.
Beim Wolf sind die Abdrücke der Vorderpfoten etwa 9 – 11 cm lang und 8 – 10 cm breit; Hinterpfoten etwa 8 cm lang und 8 – 10 cm im Querschnitt; Schritt-länge ungefähr 90 – 120 cm, im Trab 120 – 160 cm. Die Zehenballen sind beim Wolf länger als beim Hund u. die beiden mittleren Zehen sind stärker gespreizt; außerdem sind die Abdrücke der Krallen kräftiger, länger und spitzer. Die Spur eines Wolfs folgt oft einer langen, geraden Route, während die Fährte des Hundes immer bald nach links oder rechts abweichen wird, da der Hund einen interessanten Geruch aufgefangen hat oder – soweit es die ♂♂ betrifft – um das Territorium zu markieren. Der Wolf setzt wie der Fuchs seine Hinterpfoten oft in die Abdrücke der Vorderpfoten, die dann in einer fast geraden Linie liegen. Ein Hund läuft oft mit schräger Körperhaltung; damit liegt der Abdruck der Hinterpfoten etwas versetzt zu den Vorderpfoten (Foto Mitte). Der Wolf ist ein schweres Tier, das in Neuschnee tief einsinkt. Deshalb gehen mehrere Wölfe immer hintereinander und benutzen den einfachsten Weg. Haushunde laufen nur selten in einer Meute.
Schädel mit kräftigen Eckzähnen und scharfen, spitzen Backenzähnen stam-men in den meisten Fällen von Raubtieren.
Die Exkremente des Wolfs ähneln denen des Hundes. Sie sind zylinderförmig, oft dunkelgrau, 10-15 cm und manche Ausscheidungsstück 20-30 cm lang, stets mit Haaren, Borsten, Knochen- und Schalensplittern, leicht verdreht (nicht beim Hund und auch keine wiedererkennbaren Reste enthalten) und am Ende spitz zulaufend.
Wenn er frisch gerissene Beute gefressen hat, können sie ganz schwarz u. weich sein und haben einen deutlichen Raubtiergeruch. Er setzt seine Exkremente an seinen Aufenthaltsorten oder den Grenzen des Territoriums deutlich sichtbar auf Steinen, Baumstümpfen usw. als Markierung des Reviers ab. Oft sind dann auch Spuren der in der Erde scharrenden Hinterpfoten zu sehen. Seinen Urin (Foto oben „Białowieski N.P.“) nutzt er zur Reviermarkierung. Steine, Bäume oder andere hohe Punkte entlang den Reviergrenzen werden markiert. Genau wie bei Hunden hebt das ♂ das Bein, während das ♀ sitzend uriniert.
Die Fährte des Eurasischen Luchses ähnelt einer vergrößerten Katzenspur und ist oft nur schwer von einer Hunde- oder Katzenspur zu unterscheiden. Aller-dings Steine Fuchsfährte aufgrund der Haare auf der Pfotenunterseite eher kreisrund, und die Abdrücke der Trittballen reichen nicht ganz bis an die Kanten. Das macht unter guten Bedingungen eine Unterscheidung von Katze oder Hund möglich. An jeder Pfote hat der Luchs 4 Zehen. Die Krallen sind normalerweise beim Gehen eingezogen. Der vordere Fuß ist etwas größer als der hintere. Die Spuren sind 7 – 9 cm lang und können ebenso breit sein. Der Abdruck der inneren der beiden mittleren Zehen zeichnet sich etwas von den übrigen Zehenabdrücken ab.
Weitere Erkennungsmerkmale: Der Luchs reißt seine Beute gewöhnlich durch einen Biss mit seinen dolchartigen Eckzähnen in den Drosselbereich. Mit seinen scharfen Krallen durchschneidet der Luchs die Decke seiner Beute bis ins Fleisch. Der Bauchraum bleibt aber geschlossen. Luchse beginnen i.d.R. mit dem Fressen der Beute an der Hinterkeule. Ohne Störung kehrt er mehrmals zum Riss zurück, so dass nur noch Läufe, Skelett, Kopf, Decke (oft umgestülpt) und Verdauungstrakt (Magen, Darm) übrig bleiben. Nach jeder Mahlzeit wird der Kadaver mit Schnee, Laub oder Gras zugedeckt.
Die Europäische Wildkatze ist ein unzähmbares, äußerst scheues und selten zu sehendes Raubtier. Der oft etwas verwaschen aussehende Pelz ist lang, weich u. dicht, grau oder gelblichgrau mit dunklen Streifen. Körperlänge: 47 – 80 cm, Schwanz: 26 – 37 cm, Gewicht: 5 – 10 kg; ♂ etwas schwerer (bis 15 kg); Schulter-höhe: 35 – 40 cm. Der Schwanz ist buschiger und eher stumpf, mit dunklen Ringen und einer schwarzen Spitze. Sie lebt in Wald- und Berggebieten, wo sie in Höhlen zw. Felsen und Steinen, unterWurzeln, in hohlen Bäumen oder dichtem Unterholz Schutz finden kann.; meistens nachtaktiv.
Die Wildkatze hat 5 Zehen an den Vorder- u. 4 an den Hinterpfoten, die über spitze Krallen verfügen und normalerweise beim Laufen eingezogen sind (Abdrücke von Vorder- u. Hinterpfote sind fast gleich, da der innere Zeh der Vorderpfote so hoch sitzt, dass er sich nicht abzeichnet). Schrittlänge: 30 – 60 cm. Die Exkremente werden i.d.R. vergraben oder mit Erde u. Pflanzen bedeckt und sind mit Ausnahme als Reviermarkierung (frei auf Steinen oder Holz-stämmen u.ä.) daher schwer zu finden.
Die Rotfuchs-Fährte ähnelt der von kleinen Hunden, aber die Trittsiegel sind länger und schlanker. Zwar hat der Fuchs 5 Zehen an der Vorderpfote, aber der innerste Zeh sitzt so hoch, ass er nicht abgebildet wird; die Hinterpfote verfügt über 4 Zehen. Das Trittsiegel ist 5,7 cm lang und 4 – 4,5 cm breit, der Abdruck der Vorderpfote deutlicher als der der Hinterpfote. Die Krallen der beiden mitt-leren Zehen der Vorderpfote sind breiter gespreizt als die der Hinterpfote; Schrittlänge 60 – 90 cm. Wenn man eine gerade Linie hinter den Abdrücken der beiden mittleren Zehenballen zieht, wird sie beim Rotfuchs auf gleicher Höhe oder vor den Abdrücken der beiden hinteren Zehenballen liegen, während sie beim auf Höhe der hinteren Ballen liegt Hund (siehe Foto „Hund“ unter Wolf). Die Abdrücke der Trittballen der Zehen sind schlanker und liegen nicht so eng beieinander wie bei einem Hund; die Abdrücke der Krallen eines Fuchses sind spitzer als die eines Hundes.
Wenn sich der Fuchs ruhig durch den Schnee bewegt, werden die Hinterpfoten normalerweise in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt, ein Hund setzt oft die Hinterpfoten etwas versetzt. Auf festem Boden kann der Fuchs aber ach wie ein Hund mit schräg gestellten Pfoten laufen; damit zeigen sich 2 Spuren. Die Spur eines Fuchses folgt normalerweise nicht einer geraden Linie, sondern zeigt zahlreiche seitliche Abstecher.
Die Exkremente des Fuchses (Fotos) sind 1,5 – 2,5 cm breit und 5 – 10 cm lang. Sie sind oft in Abschnitte unterteilt, die durch Haare zusammenhängen. Der Kot ist leicht gedreht und am Ende spitz zulaufend. Sie werden oft zur Markierung des Reviers verwendet und oft an auffälligen Orten abgesetzt – mitten auf einem Weg, einem Stein oder Maulwurfshügel. Frischer Kot riecht kräftig. Er enthält Reste dessen, was der Fuchs verzehrt hat: Haare, Federn, Kerne, Insekten, Knochenstücke (Foto re.). Die Exkremente werden mit der Zeit grau und können dem Gewölle von Eulen ähneln.
i Achtung: Die Exkremente eines Fuchses dürfen nicht berührt werden, da sie Eier des Fadenwurmes enthalten können, der auch für Menschen tödlich sein kann. Allerdings ist der Fuchsbandwurm in Nordeuropa nich so häufig wie in Mittel- und Südeuropa.
Weitere Erkennungsmerkmale: Der Fuchs kann ausgewachsene Hasen und Rehe sowie deren Junge fangen, wenn die Tiere geschwächt sind. Er ist dafür bekannt, das er gerne größeren Beutetieren (z.B. Reh) den Kopf abtrennt. Aber auch andere Körperteile wie die Keule werden bzw. können von ihm abgetrennt werden. Dies umso mehr, wenn er in einem Wolfs- oder Luchsrevier Beute macht; so kann er den abgetrennten Kopf leichter und schneller für sich in Sicherheit bringen. Größere Tiere, die er nicht abtransportieren kann, werden mit Urin markiert.
Zum Foto: Rehriss – Ortstermin mit dem Kreisjägermeister …spricht für den Fuchs als „Nachnutzer“ – vermutlich aber Hunderiss!
Das Trittsiegel des Marderhundes weist immer 4 Zehenballen im gleichen Abstand vor dem Abdruck des Mittelballens auf sowie deutliche Abrücke der Krallen. Oft sieht man Spuren an matschigen Ufern von Seen und Bächen oder in sumpfigen Bereichen. Der Abdruck der Vorderpfote ist 4 – 5,5 cm lang und etwa 4,5 cm breit, die Abdrücke der Hinterpfote sind etwas kleiner – 4 – 4,5 cm lang und ca. 3,5 cm breit; die Schrittlänge beträgt 40 – 60 cm.
Die Fährte kann ein wenig an einen Fuchs erinnern, allerdings ist die Spur des Fuchses länglicher. Es ist praktisch kein Unterschied zwischen der Spur eines Marderhundes und der eines Haushundes zu sehen, und die Fährte des Marder-hundes kann auch mit der einer Hauskatze verwechselt werden, wobei die Trittsiegel der Katze (siehe ff. Foto) nie Abdrücke der Krallen zeigen.
Marderhunde sind wie Waschbär und Dachs Allesfresser, verzehren aber mehr kleine Nager. Die Exkremente sind etwas verdreht, 5 – 8 cm lang, 1,5 – 2cm dick, und enthalten oft viel Haar. Sie ähneln Hundekot. werden aber in Haufen abge-legt: in Latrinen in der Nähe des Baus und entlang der Reviergrenze.
i Achtung: Die Exkremente des Marderhundes dürfen wie die des Fuchses nicht berührt werden, da sie Eier des Fuchsbandwurms enthalten können, der auch für Menschen tödlich sein kann. Allerdings ist der Fuchsbandwurm in Nord-europa nicht so häufig wie in Mittel- und Südeuropa. An vielen Orten in Ost-europa verzichtet man deshalb aufgrund des Risikos inzwischen auf das Pflücken von Pilzen und Beeren in den Wäldern.
Waschbären haben lange und bewegliche Finge, besonders an den Vorder-pfoten. Das Trittsiegel zeigt Abdrücke aller 5 Zehen und Trittballen sowie Spuren der kräftigen Krallen. Er ist ein guter Kletterer, der die Hinterpfote um 180 Grad wenden kann, um sich festzuhalten, und der mit dem Kopf vornüber von Bäumen herabklettern kann. Die Zehen sind stark gespreizt; das Trittsiegel der Vorderpfote ist etwa 7 – 7,5 cm lang und 6,5 – 7 cm breit, der der Hinterpfote 85 – 9 cm lang und 6 – 7 cm breit.
Spuren finden sich insbesondere dort, wo der Waschbär tagsüber schläft, also entlang von See- und Bachufern oder entlang von Wegen, wo er nach Essbarem sucht. Dort kann die Vegetation stark zertrampelt sein; dies gilbt besonders dann, wenn Jungen da sind. An solchen Orten können auch Haare gefunden werden. Die Exkremente des Waschbären ähneln denen eines mittelgroßen Hundes. Sie sind i.d.R. dunkel, können aber je nach aufgenommener Nahrung gefärbt sein. Sie sind rund, 3 – 8 cm lang und 1 – 2 cm dick und zerfallen sehr leicht in einzelne Abschnitte. Sie werden in der Nähe der Schlafstellen als Haufen in Latrinen abgesetzt sowie entlang den Ufern von Gewässern, an Zäunen, Hecken oder anderen Hindernissen in der Landschaft.
i Achtung: Die Exkremente der Waschbären dürfen nicht berührt werden, da diese Eier eines Fadenwurms enthalten können, der auch für Menschen tödliche Infektionen auslösen kann.
Waschbären können in Hühnerhöfe oder Fasanerien bzw. Kaninchenställe ein-dringen und sich in Städten von Abfällen oder ausgelegtem Futter für Haus- und Wildtiere sowie Vögel ernähren. Rasenflächen können beim Suchen nach Insektenlarven und Würmern regelrecht umgegraben werden.
Die Spur vom Dachs ähnelt einer kleinen Bärenspur, beim Trittsiegel der Vor-derpfote kann aber der Abdruck des Ballens fehlen. Sie haben 5 Zehen mit langen, kräftigen Krallen an jedem Fuß. Der Abdruck der Vorderpfote ist 4 – 6 cm breit und ca. 5 cm lang bzw. 7 cm, wenn der Abdruck der Ferse zu sehen ist. Die Krallen der Vorderpfote könne bis zu 3 cm lang werden. Ihre Abdrücke zeichnen sich bogenförmig vor den Trittballen ab. Allerdings ist der Abdruck von Innenzehe und -kralle häufig schwach oder fehlt ganz; der der Hinter- ist etwas kleiner als der der Vorderpfoten, etwa 3,5 – 4 cm lang und ca. 4,5 cm breit (mit sichtbarem Fersenballen ca. 6,5 cm lang); Schrittlänge 40 – 60 cm, bei Trab 70 – 90 cm. Dachse bewegen sich langsam, wen sie sich auf Nahrungssuche befinden. Die Hinterpfoten werden, leicht nach hinten versetzt, in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt. Bei schnellerer Bewegung überlappen die Abdrücke der Hinterpfoten die der Vorderpfoten, und beim Laufen setzt der Dachs die Hinterpfoten vor den Vorderpfoten auf, und alleAbdrücke sind deutlich zu unterscheiden. Dachse springen nicht wie andere Marderartige. Übrigens: Der oder die Wohnkessel im Dachsbau werden mit welkem Gras, Stroh, Moos usw. ausgepolstert Dieses Material transportiert der Dachs rückwärts in den Bau. Vor dem Eingangsloch sieht ma deshalb immer eine tiefe Furche (Foto). Anders als bei Fuchsbauten finden sich vor den Dachsbau keine Nahrungsreste, und ein Dachsbau riecht nicht wie ein bewohnter Fuchsbau. In unmittelbarer Nähe des Baus finden sich oft deutliche Markierungen an größeren Bäumen; dort reinigt der Dachs seine Krallen von Erde – möglicherweise auch als Reviermarkie-rungen.
Dachskot ist schwarz und schmierig, wenn der Dachs viele Regenwürmer gefressen hat. Bei eher gemischter Kost sind die Exkremente wurstförmig, etwa 2 cm stark und bis zu 10 cm lang Normalerweise sind sie an einem Ende spitz, aber nie verdreht. Sie können Haare und Knochenreste, unverdaute Teile von Insekten Körner und Steine von Steinfrüchten enthalten.
Sie werden in kleinen, 10 – 15 cm tiefen Latrinengruben abgesetzt, die entlang den Wechseln dich am Bau und an den Reviergrenzen gegraben werden. Die Latrine wird nicht zugescharrt, sondern mehrfach benutzt.
Der Steinmarder lebt in Revieren und ist nachtaktiv. Er lebt u.a. in Schuppen, Scheunen oder auf Dachböden von Wohnhäusern. Die Exkremente sind wurst-förmig, klumpig (Foto) und spitz ausgezogen 8 – 10 cm lang und 1,2 – 1,5 cm dick. Sie enthalten Haare, Federn und Knochenreste und können im Sommer und Herbst auch Kerne von Steinfrüchten beinhalten. Frisch riechen sie sehr kräftig. Sie liegen offen auf Wegen und Wechsel, finden sich aber besonders in Haufen, Latrinen, nahe den Tagesschlafplätzen.
Der Steinmarder hat 5 Zehen, oft ist aber der Abdruck der inneren Zehe nicht sichtbar. Die Trittsiegel der Vorderpfoten sind am größten. Die Abdrücke sind oft paarweise zu sehen, wobei dann jeweils die Hinterpfoten in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt werden. Die Spuren zeigen deutliche Abdrücke der Krallen (Foto li.). DieTrittsiegel der Vorderpfoten sind 3,5 cm lang und 3,2 cm breit, die der Hinterpfoten sind kleiner, etwa 3 cm lang und 2,5 cm breit. Die Schritt-länge beträgt 30 – 50 cm. Auf seinem Speisezettel stehen u.a. Tauben u. Hühnervögel (im Foto re. juv. Rabenkrähe).
An Land bewegen sich Biber langsam und vorsichtig. Auf weichen Böden sieht man oft die Schleppspur des Schwanzes (s.g. Kelle), durch die die Abdrücke der Pfoten verwischt werden (Foto li.; zu Foto re.: Bibergänge von einer Röhre in die andere im „Schilfwald“). Die Schrittlänge beträgt 40-60 cm. An der Vorderpfote sitzen 5 lange Zehen mit kräftigen und scharfen Krallen, aber ohne Schwimm-häute. Die Abdrücke sind 5-6 cm lang und 4,5 cm breit. Die Hinterpfoten haben Schwimmhäute zw. den Zehen. An der 2. Zehe ist eine Doppelkralle, die er zum Striegeln des Pelzes benutzt. Die Abdrücke sind 15 – 18 cm lang und 10 cm breit.
Biber fühlen sich im Wasser sicher und vermeiden nach Möglichkeit, an Land zu gehen. Deshalb graben sie schmale Kanäle (Foto li.) in tief liegenden, sumpfi-gen Gebieten, durch die sie Zweige (Foto re.) zu ihren Fressplätzen, Bauten oder Dämmen transportieren. Sie fällen Bäume (bis zu einem halben Meter Durch-messer), um einerseits Zweige für Bauten und Dämme, andererseits Blätter und Rinde als Nahrung zu erhalten. Die Stümpfe bleiben kegelförmig zurück. Die größten Nagespuren finden sich auf der dem Wasser zugewandten Seite, des-halb wird der Baum praktisch immer zum Wasser fallen. Zum Foto Mitte: Hier hat der Biber in seiner charakteristischen „Sanduhr“-Technik den Stamm ange-nagt (die Zahnmarken in den Stämmen und Zweigen sind ca. 8 mm breit), jetzt fehlt nur noch ein entsprechender Windstoß.
Biberfamilien leben in Bauen, flachen Pyramiden (Foto re.) mit einem Durch-messer von bis zu 15 m und einer Höhe von bis zu 2 m. Biberburgen in Ufer-böschungen sind meist länglich-flach während sie im Wasser (Foto li.) immer regelmäßig kegelförmig sind. Zw. den zum Schutz der Burg als Dach ange-brachten Zweigen und Stämmen werden Grassoden und Erde ausgebracht. Einzelne Biber bauen keine Burg, sonder begnügen sich mit Biberröhren in einer steilen Uferböschung (Foto Mitte – dunkles Expl. vor dem Eingang).
Eine Biberfamilie, die in einem Fließgewässer lebt, errichtet oft Dämme aus Zweigen und Stämmen stromabwärts in geringer Entfernung vom Bau. Der Damm wird mit Grassoden und Kleinmaterial abgedichtet, um einen hohen Wasserstand um den Bau herum zu sichern. Der Dammbau erfolgt haupt-sächlich im Herbst, und die bis zu 100 m langen und bis zu 2 m hohen Dämme werden jedes Jahr ausgebessert. Zur PDF !
Fischotter ernähren sich in erster Linie von 10 – 15 cm langen Fischen, können aber auch Krebstiere, kleine Vögel und große Insektenlarven im Wasser fres-sen; außerdem werden Mäuse und Schermäuse gejagt. Kleine Fische werden im Wasser gejagt, größere hingegen an Fressplätzen anLand. Hier können auch Reste der Mahlzeiten vom Fischotter gefunden werden (Foto).
Alpenmurmeltiere graben bis zu 10 m lange und 3 m tiefe Gänge in die Erde, in die sie sich bei Gefahr sofort zurückziehen. Bei Frost halten die Tiere Winter-ruhe in den mit trockem Gras ausgefütterten tiefen Gängen. Das Eingangsloch wird mit Erde verschlossen, und die Tiere können bis zu 6 Monaten Winterruhe halten (Foto re. „Höhleneingang“).
Wisent/Europäischer Bison: 2013 wurde im nordrhein-westfälischen Rothaar-gebirge eine achtköpfige Wisentherde ausgewildert. Damit leben nun erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder Wisente frei auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, derzeit wieder 25 Expl. Im Gegensatz zu Unpaarhufern wie Pfer-den verfügen Wisente (Familie der Paarhufer) über einen gespaltenen Huf (Foto re.) aus zwei parallel verlaufenden, verhornten Zehen, bis 14,5 cm lang u. 12 cm breit; Schrittlänge 84 cm; die der Kuh zum Bullen fällt etwas geringer aus.
In Wäldern halten Wisente große Flächen offen (Foto li. – inklusive Bullen, die auch diesen Wechsel nutzen, kommen Gewichtsklassen zw. 400 – 900 Kilo zu-sammen) und sorgen dafür, dass dort auch Pflanzen wachsen, die viel Licht brauchen. Die Tiere leben in Herden bis zu 20 Kühen, Kälbern und älteren Jungtieren. Mit ihren ausgiebigen Sandbädern insbes. der Wisentbullen, und da die Bullen immer wieder auf dieselben Stellen pinkeln u. sich darin wälzen, schaffen Wisente Mikrohabitate, auf denen mehr Kräuter und Gräser wachsen als anderswo und in denen sich Insekten und Frösche wohl fühlen (Foto re.: Ursprünglich Sandgrube für ausgiebige Sandbäder der Bullen – jetzt Tränke und Feuchtbiotop).
Wisente fressen nicht nur kiloweise Gras u.a. Kräuter (60 kg/Tag), sie scheiden auch enorme Fladen (Foto) wieder aus und schaffen damit Lebensraum für jede Menge Mistkäfer (es wurden 35 Dungkäfer im Wisent-Kot nachgewiesen). Mit ihrem Dung verbreiten sie auch die Samen der Pflanzen, die sie gefressen haben. Außerdem bauen sie wie Biber ihren Lebensraum langfristig um. Sie halten Wiesen im Wald frei und schaffen Platz für Gräser und Kräuter. Die wilden Rinder steigern die ökologische Vielfalt, wie Studien in den großen Wisentgebieten wie dem Białowieża-Urwald zeigen. („Ein 900 Kilo schweres Problem“ taz 24.5.20).
Spuren von Elchen sind auf praktisch allen Böden deutlich ausgeprägt. Die Ab-drücke sind 12 – 16 cm lang u. ca. 13 cm breit; die Spuren der Kühe sind kleiner als die der Bullen. Die Oberklauen sitzen niedriger als bei anderen Hirschen, abgesehen von Rentieren. Auf weichem Böden sieht man deshalb oft Abdrücke der Oberklauen. Die Spreizung ist groß, die Schrittlänge beträgt 150 – 200 cm.
Elche nagen kleine Zweige und Äste von jungen Kiefern und Wacholderbüschen bis zu einer Höhe von 3 m; größere Zweige können abgebrochen hängen blei-ben. Die abgenagten Zweige haben ausgefranste Kanten (auch kleines Foto li.). Um an hochhängende Zweiges gelangen, drücken sie mit der Brust den Stamm herunter; dadurch können Bäume abbrechen.
Die Exkremente von Elchen sind leicht an ihrer Form u. Größe zu erkennen. Sie liegen in einem Haufen, sind rund und haben etwa die Form von großen Wein-trauben, können aber an einem Ende etwas dicklich sein, 2 – 3 cm lang und 1,5 – 2 cm breit. Im Sommer sind sie sehr dunkel, fast schwarz, u. weich (Foto Mitte). Wenn Elche viele saftige Pflanzen gefressen haben, können die Kugeln zu einer Masse zusammenfließen, die Kuhfladen ähnelt. Im Winter sind die Kugeln heller und härter, da sie hauptsächlich aus groben Fasern bestehen (Foto re.).
Große Schädel oder andere Knochen von Säugetieren sind leicht aufgrund ihrer Größe und anderer Kennzeichen zu bestimmen; Schädel und Knochen sind schwer und daher oft länger aufzufinden. Schädel mit kräftigen Eckzähnen und scharfen, spitzen Backenzähnen stammen in den meisten Fällen von Raubtieren (Foto siehe oben beim „Wolf“). Den meisten Pflanzenfressern fehlen Eck- und Vorderzähne im Oberkiefer.
Ungestört bewegen sich Rothirsche ruhig mit einer Schrittlänge von etwa 1 m, dabei wird die Hinterpfote oft in den Abdruck der Vorderpfote gesetzt (kleines Foto re. ♂). Wenn sich die Tiere gestört fühlen, bewegen sie sich im Trab mit einer Schrittlänge von bis zu 3 m oder im Galopp und durch Springen. Die Huf-spuren zeigen gleichmäßig gebogenen Außenmaßen, der Zehenballen misst nur ⅓ der Huflänge. Hufe von Hirschkühen (Foto zuvor li.) sind 6 – 7 cm lang und 4,5 – 5 cm breit; die der Hirsche sind 8 – 9 cm lang und 6 – 7 cm breit und haben eine abgerundetere Spitze als die der ♀♀; außerdem sind die Hufabdrücke manchmal etwas nach außen gerichtet. Im Abdruck ist der äußere Huf etwas größer als der innere. Die Abdrücke der Vorderhufe sind am größten und am deutlichsten gespreizt; je schneller sich das Tier bewegt, desto weiter gespreizt. Bei deutlichenTrittsiegeln auf weichen Böden oder imSchnee kann man die After-klauen sehen, besonders in den Abdrücken der Vorderhufe; Schrittlänge ♀ 90 – 100 cm, ♂ 100 – 150 cm. Die Spuren eines Elchkalbes haben die gleiche Größe wie die eines Rothirsches, allerdings sind die Elchkalbsabdrücke vorn deutlich spitzer. Die Hufspuren von Damhirschen sind schmaler und ebenfalls vorn spitzer. Die Abdrücke von Wildschweinen sind breiter als die von Rothir-schen, die Schrittlänge ist wesentlich kleiner und die Oberklauen zeichnen sich deutlicher ab. Spuren von Ziegen und Schafen können auch an Rothirschspuren erinnern, aber ihre Schrittlänge ist wesentlich kürzer. Die Rudel bewegen sich oft in langen Kolonnen mit nur wenigen Tieren nebeneinander. In einigen Gegenden wie z.B. Norwegen und Schottland ziehen Rothirsche im Winter von hochgelegenen Orten, an denen sie sich im Sommer aufhalten, in tiefer gelegene Gebiete und im nächsten Sommer wieder zurück. Dabei folgen sie oft bestimmten sehr deutlichen Wechseln.
Rothirsche fressen viel Gras u. unterschiedliche Kräuter, Heide u. Blaubeeren, im Sommer außerdem Laub von Bäumen und Büschen sowie Flechten und Pilze. In dichten Beständen können die Tiere das Laub von Bäumen bis zu einer gewissen Höhe abbeißen (Foto).
Große Schädel von Säugetieren sind leicht aufgrund ihrer Größe u.a. Kennzei-chen zu bestimmen und da sie schwer sind, auch häufig länger aufzufinden. Den meisten Pflanzenfressern fehlen Eckzähne und Vorderzähne im Oberkiefer (Foto li.).
Im Winter ernähren sie sich von Trieben von Nadel- und Laubbäumen oder Büschen. Da sie nicht über Nagezähne verfügen, sind die abgebissenen Zweige ausgefranst. Kleine Bäume können verformt werden, bis sie über die Bisshöhe hinauswachsen (Foto oben li. s.g. Pyramidenschnitt), Fichten durch Verbiss unten eine dichte, kegelförmige Form erhalten, den s.g. Fußsack. Zu Foto oben Mitte: S.g. „Fegespuren“ haben nichts mit einem Kehrbesen zu tun: stattdessen „fegen“ die Hirsche ab Juni an jungen Büschen und Bäumen, um die Basthaut abzustreifen. (Zu Foto oben re.: plattgedrückte Gräser eines „Nachtlagers“).
Dadurch brechen Zweige ab, und Bastreste sind bis zu einer Höhe von 120 cm sichtbar (Foto li.). Das Geweih wird im Frühjahr zw. Februar und Mai abgewor-fen; dann kann man schon einmal eine abgestoßene Geweihstange, s.g. Abwurf-stange, finden, häufig mit Nagespuren bspw. von Mäusen.
Rothirsche baden gerne im Wasser und sind gute Schwimmer. Im Sommer und Herbst suhlen sie sich außerdem im Schlamm von Seeufern und Mooren; dabei benutzen sie auch ganz kleine Pfützen, z.B. in Wagenspuren (Foto o. re. Suhle). Oft reiben sie den Schlamm an Bäumen ab, die dadurch ganz glatt werden; außerdem kann man hier Haare finden.
Das Reh ist die kleinste der ursprünglichen Europa vorkommenden Hirsch-arten. Das Trittsiegel misst 4 – 5 cm in der Länge und 3 cm in der Breite, ist bei jungen Tieren spitzer u. bei älteren Tieren eher rund. Zw. den Abdrücken von ♂ u. ♀ gibt es keinen unterschied. Die Hufabdrücke sind fast parallel, die Sprei-zung wird aber bei zunehmender Geschwindigkeit größer. Die Abdrücke der Vorderhufe zeigen eine V-Form. Wenn die Tiere sehr schnell laufen, kann man auch Abdrücke der Oberklauen sehen (Foto); das gilt auch, wenn sich die Tiere auf sehr weichem Boden bewegen. Die Schrittlänge beträgt 60 – 90 cm.
Bei ruhigem Gang setzt das Reh seine Hinterbeine in die Abdrücke der Vorder-beine, beim Laufen zeichnen sich die Abdrücke der Hinterbeine oft etwas vor den Abdrücken der Vorderbeine ab. Beim Flüchten/Galoppieren (Foto) werden die hinteren Füße etwas außerhalb und weit vor den Abdrücken der vorderen Füße aufgesetzt. Die Hufspuren von Wildschweinen sind breiter und kräftiger, die von Damhirschen länger und schmaler.
Rehe benutzen oft die gleichen Pfade zw. den Verstecken im Wald und Feld oder von Feld zu Feld. Da oft andere Tiere auch diese Wege nutzen, entstehen s.g. „Wild“-Wechsel, die v.a. im Schnee gut zu sehen sind. Beim Wiederkäuen und Ruhen liegt das Reh normalerweise am Boden. Im Gegensatz zu anderen Hirschen scharrt es Blätter und Zweige, gelegentlich auch Vegetation weg, ehe es sich zur Ruhe legt. Das Lager ist etwa 60 cm lang und ca 40 cm breit, in der Nähe finden sich viele Exkremente. Häufig finden sich Ruheplätze an Hügel-kuppenrändern oder Hangterrassen. Erhöhte Liegeplätze haben akustische Vorteile, da hier die Hörweite erhöht ist und sie sind stärker bewindet, so dass die Rehe potentielle Störer schneller wittern können.
Das Fegen kann man im Frühjahr von Ende März bis Mitte April beobachten, wenn der Rehbock sein Gehörn an kleinen Bäumen reibt um den Bast zu ent-fernen. Solche Bäume sind normalerweise nicht dicker als 2 cm.
Im Winter fressen Rehe auch Triebe und Zweige von Büschen und Bäumen. Der Biss hinterlässt im Gegensatz zum Hasenbiss deutlich angefranste Spuren (Foto Berg-Ahorntriebe).
Wildschweine haben wie Hirsche Klauen. Sie verfügen über 4 Zehen, wobei die beiden mittleren groß und kräftig sind; die beiden hinteren Oberklauen sind schwächer, aber normalerweise deutlich im Abdruck zu erkennen. Bei älterem Schwarzwild haben die großen Klauen abgerundete Spitzen. Im Gegensatz zu den Abdrücken von Hirschen liegen die Oberklauen seitlicher u. leicht gegen-einander versetzt. Bei erwachsenen Tieren ist der Abdruck 5 – 8 cm lang und 4 – 6 cm breit; Spuren von Hirschen sind schmaler und länglicher. Die Schrittlänge beträgt 20 – 40 cm, aber Wildschweine wechseln leicht zw. Gehen und Laufen.
Mit ihrem kräftigen Rüsseln durchwühlen Wildschweine die obersten Schichten des Bodens auf der Suche nach Wurzeln, Schnecken, Würmern oder Insekten-larven; dabei können sie weiträumig Flächen umpflügen.
Wildschweine suhlen sich gerne im Schlamm (Foto li.) und Wasser, um sich von irritierenden Insekten zu befreien und vor stechenden Kleintieren zu schützen. An den Suhlplätzen sieht man oft Abdrücke und Exkremente; kurz nach der Benutzung riecht es deutlich nach Schwein. Nach dem Suhlen reibt sich das Tier oft an großen Steinen oder Bäumen oder Baumstümpfen (Foto Mitte) in der Nähe. Die Rinde erscheint dann vollständig glatt gerieben. Auch Spuren der Eckzähne, s.g. „Hauer“, oder die langen, grauschwarzen Deckhaare/Borsten können hier gefunden werden.
Feldhasen haben an der Vorderpfote 5 Zehen, allerdings ist die innerste Zehe so kurz, dass ihr Abdruck nur selten sichtbar wird. Die Hinterpfote ist lang und schmal und hat 4 Zehen. Alle Zehen haben schmale, gerade Krallen, die sich deutlich im Trittsiegel abzeichnen. Hasen haben keine Zehenballen, stattdessen sind die Fußsohlen mit einer dicken, isolierenden und federnden Haarschicht bedeckt. In der Mitte des Fußes ist die Haarschicht besonders lang und nach vorne spitz zulaufend. Diese stellt sicher, dass er auf glatten und glitschigen Unterlagen nicht rutscht. Der Abdruck der Vorderpfote ist 5 – 6 cm lang und ca. 3 cm breit; die Trittsiegel der Hinterpfoten sind 6 – 12 cm lang und etwa 3,5 cm breit. Hasen haben eine hüpfende Gangart (Foto li.): sie setzen zuerst die Vorderpfoten auf, und zwar die eine direkt hinter der anderen in einer nahezu direkten geraden Linie in Bewegungsrichtung. Anschließend schwingen sie die Hinterbeine nach vorne um die Vorderbeine herum. Sie setzen praktisch gleich-zeitig auf und hinterlassen zwei größere und längere Abdrücke vor den Vorder-pfoten, die praktisch unmittelbar voreinander liegen (in den nachfolgenden 2 Fotos ist der Ablauf im Ansatz zu erkennen).
Je größer die Geschwindigkeit, desto größer ist der Abstand zw. den Spuren von Hinter- bzw. Vorderbeinen sowie zwischen den Spurgruppen. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten können die Abdrücke der Hinterpfote sich etwas vonein-ander verschieben. Über kurze Distanzen können sie bis zu 80 km/h schnell laufen und bis zu 2,5 m weit springen.
Wildkaninchen sind kleiner als Hasen. Sie verfügen über 5 Zehen an den Vor-derpfoten, aber die innerste Zehe zeichnet sich nicht im Trittsiegel ab. Alle Zehen haben Krallen, die sich deutlich abzeichnen. Sie haben keine Zehen-ballen, stattdessen sind die Fußsohlen mit einer dicken, isolierenden und federnden Haarschicht bedeckt, genau wie bei Hasen. Der Abdruck der Vorder-pfote ist 3 – 4 cm lang und ca. 2,5 cm breit, der der Hinterpfote 4 – 7 cm lang und etwa 2,5 cm breit. Sie bewegen sich wie Hasen in einer hüpfenden Gangart. Sie setzen zuerst die Vorderbeine auf, und zwar das eine direkt hier dem anderen in einer nahezu geraden Linie in Bewegungsrichtung. Anschließend schwingen sie die Hinterbeine nach vorne um die Vorderbeine herum. Sie setzen praktisch gleichzeitig auf und hinterlassen zwei größere und längere Abdrücke vor den Vorderpfoten, die praktisch unmittelbar nebeneinander liegen. Die Sprung-länge beträgt 20 – 50 cm. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist der Abstand zw. Vorder- und Hinterbeinen. Da Kaninchen kürze Hinterbeine haben als Hasen, können sie nicht so weit springen. Deshalb kann der Abstand höch-stens 80 cm zw. den Sprunggruppen betragen.
Die Zehen der Eichhörnchen sind lang, schmal u. sehr beweglich. Sie verfügen über kräftige gebogene Krallen und große Trittballen. Die Vorderpfote hat 5 Zehen, aber der Daumen ist sehr klein und verfügt über einen flachen Nagel, der sich nicht abzeichnet. Die Abdrücke sind 3 – 4 cm lang und ca. 2 cm breit, die der Hinterpfote 5 – 6 cm lang und 2,5 – 3,5 cm breit. Eichhörnchen leben meist in Bäumen; ihre Spuren beginnen und enden deshalb immer an einem Baum. Sie bewegen sich am Boden in Sprüngen. Genau wie ein Kaninchen setzen sie erst die Vorderpfoten auf dann die Hinterpfoten. Deshalb zeichnen sich die Abdrücke der Vorderpfoten recht eng nebeneinander hinten in Bewegungsrichtung ab. Unmittelbar vor den Trittsiegeln der Vorderpfoten zeichnen sich breiter die Abdrücke der Hinterpfoten ab, die normalerweise leicht nach außen gerichtet sind. Bei ruhige Bewegung beträgt der Abstand 30 – 50 cm zw. den Spurgruppen, bei Flucht kann er bis zu 1 m betragen.
Wie der Specht frisst auch das Eichhörnchen gern die Samen, die z. B. im Fich-tenzapfen stecken (Foto zuvor li.). Eichhörnchen fressen Zapfen an erhöhten Stellen im Wald, an moosbedeckten Hügeligen oder Baumstümpfen. An solchen Stellen können die abgenagten Zapfen und Schuppen in großer Zahl gefunden werden (Foto zuvor re.). Die von Eichhörnchen abgenagten Zapfen sehen zerfa-sert aus und haben eine Spitze, die wie ein kleiner Pinsel zurückbleibt. Die Basis der Zapfen ist immer angefranst und sie liegen überall frei herum, oft auf Stei-nen oder Erdhügeln. Wenn Zapfen von Mäusen angenagt werden, ist die Basis immer glatt; außerdem hinterlassen Mäuse eine kleinere Spitze und sie fressen an gut versteckten und geschützten Orten.
Die Waldmaus gräbt recht tiefe unterirdische Gänge. Ihre Nester liegen oft so tief, dass sie beim Pflügen von Feldern nicht zerstört werden. An den von außen gegrabenen Löchern sieht man Auswürfe von Erde. Die tiefen Gänge werden besonders im Winter genutzt.
An folgenden Merkmalen kann man einen eventuell vorliegenden Befall mit Wühlmäusen erkennen: Längliche, flache Erdhaufen (Foto li.; im Gegensatz zum Maulwurf liegt der Eingang neben dem Hügel), die häufig mit Gras oder Wurzeln durchzogen sind; aufgebrochene Erdgänge – zudem weicher, nach-gebender Boden, ovale Tunneleingänge.
Der adulte Europäische Igel bzw. Braunbrustigel hat ≈ 9.000 Stacheln auf seinem Rücken, die etwa 2 – 3 cm lang u. ca. 2 mm dick sind. Sie sind zw. Däm-merung und Sonnenaufgang aktiv. Ihre Exkremente sind recht groß und fest (Foto re. : nach Starkregen) und riechen kräftig. Sie liegen überall, wo sich das Tier bewegt, frei herum. Sie sind 0,8 – 1 cm dick, 3 – 5 cm lang und an einem Ende spitz. Sie sind schwarzglänzend und enthalten Insektenreste, zum Ende des Sommers und im Herbst auch Reste von Beeren. Gelegentlich können sie auch Haare, Federn und kleine Knochenstücke aufweisen. Falls der Igel nur Mäuse oder Vögel gefressen hat, sind die Exkremente matt, gedreht und recht dünn.
Große Löcher in Ameisenhaufen zeugen von der Jagd durch Grünspecht (Foto) oder Schwarzspecht (Löcher nur sichtbar, wenn die Ameisen nicht außerhalb des Baus aktiv sind).
Meist bildet die Rote Waldameise große polygyne Völker und auch mehrere Nester umfassende Kolonieverbände. Für die Nestgründung wird ein morscher Baumstumpf gesucht und in den folgenden Wochen ein Haufen aus Baum-nadeln, kleinen Ästen und Moos (Feinmaterial) zusammengetragen. Überwie-gend bestehen die Streukuppen aus Fichtennadeln; Haufen können eine Aus-dehnung und Höhe von bis zu 3 m erreichen.
Permafrost: die Roten Waldameisen Formica rufa müssen hoch hinaus (dient Braunbären häufig ≈ 4 – 5 Monate als Winterhöhle – noch 2 bis 3 m Schnee obendrauf- bei den Ameisen selbst beginnt bei 4° C die Kältestarre). Braun-bären mögen aber auch Waldameisen und zerstören dann oft die Hügel.
Die Rote Wegschnecke, auch Große Wegschnecke genannt, ist ausgestreckt 12 – 15 cm lang (in Ausnahmefällen – 20 cm). Die Färbung ihres Mantels kann sehr unterschiedlich ausfallen, von Schwarz und Dunkelbraun über Grau, Rotbraun, Rot und Orange. Der Mantelschild erreicht über 1/3 der Gesamtkörperlänge. Der Körper ist von großen u. länglichen Runzeln bedeckt. Sie ist durch die ein-geschleppte Spanische Wegschnecke fast völlig aus dem Kulturland verdrängt worden und kommt heute nur noch in Wäldern und feuchten Wiesen vor. Sie ist nachtaktiv, bei feuchtem Wetter auch tagaktiv. Die Nahrung besteht meist aus frischen Pflanzen und Pilzen, gelegentlich jedoch auch aus Aas, das mit Hilfe der Raspelzunge zerkleinert wird.
Baue oder Löcher in der Erde (wie hier die „Löwengrube“ – am Grund des Fang-trichters lauert der Ameisenlöwe Myrmeleontidae) können mehr oder weniger sichtbar sein. Innerhalb der Netzflügler bilden die Ameisenjungfern die arten-reichste u. am weitesten verbreitete Gruppe, ein evolutionärer Erfolg, der ganz wesentlich auf die Lebensweise der Larven zurückgeführt wird. Ein Großteil der Arten, deren Larven ausschließlich räuberisch leben, hat mit der Besiedlung von Sandlebensräumen nämlich eine neue ökologische Nische erschlossen. Eine besonders weit entwickelte Form der Anpassung ist dabei der Beutefang mittels selbstgegrabener Trichter im lockeren Sand. Anm.: Eine bemerkens-werte Weiterentwicklung des Bauprinzips wurde bei einer australischen Art beobachtet. Eine Sonderform, die nicht auf ein eigenes Verhaltensmuster, sondern auf die Beschaffenheit des Untergrundes zurückzuführen ist, sind birnenförmige Trichter. Aufgrund Durchnässung und anschließender Trock-nung der obersten Bodenschicht bei Trockenerhaltung tieferer Schichten sind diese zur Öffnung hin verengt (Foto re.).
Zum Beispiel der Schwarzfleckige Zangenbock Rhagium mordax – die Käfer treten von Mai bis August auf. Man findet sie an sonnigen Tagen insbesondere an Baumstümpfen u. auf den Blüten von Doldenblütlern. Die Larven entwickeln sich in Stämmen u. Baumstümpfen verschiedener Laubbäume, wie Eichen, Bir-ken, Buchen und Linden; selten wird auch Nadelholz besiedelt. Die Verpuppung erfolgt in einer Puppenwiege unter der Rinde. Die Imaginesschlüpfen schon im Herbst, überwintern jedoch noch in der Puppenwiege. Sie benötigen zwei, in höheren Lagen drei Jahre für ihre Entwicklung. Dann sind viele Ausbohrlöcher zu finden.
Die Borkenkäfer sind eine Unterfamilie der Rüsselkäfer. Borkenkäfer sind eine artenreiche Gruppe oft braun oder schwarz gefärbter Käfer, von denen sich viele Arten unter der Borke oder im Holz von Bäumen in selbstgebohrten Gängen fortpflanzen und die zum Teil großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Zu Foto unten Mitte: Buchdrucker; Foto re.: …neue Entrindungs methode als Projekt gegen Borkenkäfer.
Quelle: „Fährten und Spuren – Bestimmungshilfe für Naturfreunde“, DJV; Lars-Henrik Olsen „Tier-Spuren“, blv (ISBN 978-3-8354-1580-3); Zbigniew A. Krasin-ski „ŻUBR Relikt minionych Epok“ Dział Wydawnictw BPN (ISBN 83-900000-7-5); Wiki. Siehe auch Urs Willmann „Comeback“ DIE ZEIT N° 613 und Assata Frauhammer „Borstige Allesfresser“ SÜDWEST PRESSE / KRUSCHEL 14.12.20!