Wichtiger Wald – Bäume sind wichtig fürs Klima, liefern Holz und müssen geschützt werden

Kennst du diesen besonderen Waldgeruch – eine Mischung aus feuchter Erde, Rinde, und grünen Blättern? Der Wald ist für uns Menschen sehr wichtig (eine Waldkarte aus dem All zeigt, dass ca. ⅓ ≈ 4 Milliarden km² der Landmasse auf der Erde mit Wald bedeckt ist SWP 8.5.19 – in Deutschland ⅓ der Fläche = 114.191 km², davon 95,9 % Wirtschaftswald). Er sorgt für kühle Luft. Besonders in heißen Sommern erfrischt ein Waldspaziergang. Der Wald speichert auch Wasser. Seine Pflanzen stellen den Sauerstoff her, den wir um Atmen brauchen. Bei uns Achsen etwa 90 Mrd. Bäume, als rund 1.000 Bäume für jeden Einwohner. Erfahre, warum der Wald so wichtig ist, warum er in Not ist und was Förster und Wissenschaftler dagegen tun.

WaldbadenDabei ist es nicht wichtig sich körperlich zu verausgaben, sondern man sollte den Wald mit allen fünf Sinnen genießen: das Murmeln eines Baches, Vogelgesang, grüne Farbe, Duft des Waldes, etwas aus dem Wald essen und einfach die Bäume umarmen.“ … Prof. Dr. Qing LiNippon Medical School Tokio/Japan( Waldwissen 1/2021). PS: Europas wohl älteste Weißtanne, die Große Waldhaustanne im N.P. Bayerischer Wald, ist 54 m hoch, ihr Stamm erreicht mehr als 2 m Durchmesser. Sie hat 500 Jahre deutsche Walgeschichte erlebt.

Die Erde erwärmt sich: Verantwortlich für die Erderwärmung sind wir Menschen, die zuviel Kohle, Erdgas und Erdöl verbrennen, um zu heizen, Auto fahren oder zu fliegen. Dabei gelangt Kohlendioxid (Kohlendioxid-Fußabdruck in Deutschland pro Kopf = 10,34 Tonnen; davon öffentliche Emissionen 1,15 t, sonstiger Konsum 2,73 t, Ernährung 1,75 t, Strom & Wohnen 2,49 t, Mobilität 2,22 t. Klimaziel der Bundesregierung: weniger als 1 t SWP/WISSEN 5.1.24) in die Luft, das dafür sorgt, dass es immer wärmer auf der Erde wird. Die Bäume nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf und gebend dafür Sauerstoff ab. Im Holz wird der Kohlenstoff aus dem Kohlendioxid für viele 100 Jahre gespeichert. Daher brauche wir die Hilfe der Bäume beim Kampf gegen die Erderwärmung.

i Schon gewusst? Tatsächlich nimmt eine 100-jährige Fichte im Laufe ihres Lebens ≈ 2,6 t CO₂ auf. Eine durchschnittliche Buche verarbeitet im Vergleich dazu 3,5 t CO₂ NABU Blogs/Thünen-Institut 9.6.21.

Alles hängt zusammen: Im Wald leben verschiedene Pflanzen und Tiere zusammen. Die hohen Bäume bilden einen Schutzschild gegen Sonnenstrahlen und Hitze. Kleinere Pflanzen und Farne (F: Gewöhnlicher Rippenfarn Blechnum spicant) leben in ihrem Schatten. WennBäume sterben, leiden alle. Ameisen z.B. nutzen die Nadeln zum Nestbau. Wenn die Nadelbäume sterben, müssen die Ameisen neues Baumaterial finden. Wenn der Wald zu wenig Wasser speichert, wird der Boden trocken. Pilze (F: Roter Fliegenpilz Amanita muscaria – nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der giftigsten Pilze!) können nicht mehr wachsen. Blätter und Rinde verwesen ohne sie langsamer.

Kleiner Käfer, große Schäden: Ein Borkenkäfer ist ungefähr so groß wie ein Stecknadelkopf, doch er kann ganze Wälder zerstören. Er liebt Fichten, unter ihrer Rinde züchtet er seine Nachkommen. Dafür gräbt er Gänge unter die Rinde (Foto). Ein Weibchen kann in einem Sommer 100.000 Nachkommen haben; schon 200 von ihnen können eine Fichte zerstören. Heiße Temperaturen mag der Borkenkäfer besonders gern. Die Förster versuchen deshalb, befallene Bäume schnell zu fällen und aus dem Wald zu schaffen, damit der Käfer sich in ihnen nicht weiter vermehren kann.

An die Zukunft denken: Forscher versehen herauszufinden, wie der Wald den Klimawandel besser bewältigen kann. Doch Bäume wachsen sehr langsam und niemand weiß genau, wie das Klima sich entwickeln wird. Daher sollen möglichst viele verschiedene Baumarten gepflanzt werden. Wissenschaftler experimentieren mit Bäumen, die aus heißeren Ländern kommen. Die Libanon-Zeder oder die Japanische Lärche sind an heißen Temperaturen und weniger Wasser schon gewöhnt. Ob diese Bäume dem deutschen Wald beim Überleben helfen werden, wissen wir wohl erst in 50 Jahren.

Der Wald als Holzlieferant: Menschen haben schon immer das Holz der Wälder genutzt – z.B. zum Heizen. Früher wuchsen in deutschen Wäldern fast nur Eichen. Diese Bäume können bis zu 1.000 Jahre als werden. Seit etwa 250 Jahren wird das Holz der Wälder v.a. zum Bauen von Häusern, Möbeln und Brücken benutzt. Daher wurden Baumarten angepflanzt, die schnell und gerade wachsen. Fichten sind dafür sehr beliebt und von ihnen gibt es besonders viele in Deutschland. Am zweithäufigsten wachsen Kiefern, danach kommen Buchen. Fichten wachsen etwa 30 cm pro Jahr und können bis zu 400 Jahre alt werden. Nach ungefähr 80 Jahren werden sie meist gefällt und zu Bauholz verarbeitet. Das Holz kann gut verkauft werden. Mit Fichten verdient die Forstwirtschaft das meiste Geld.

PEFC ist das weltweit größte unabhängige Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft. Holz- und Papierprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Natur- und Artenschutz im Wald sind Kernaufgaben moderner Waldwirtschaft, die im Einklang mit den Belangen der Tier- und Pflanzenarten stehen müssen. Expertinnen und Experten haben deshalb ein entsprechendes Schutzkonzept für den Staatswald entwickelt, das sicherstellt, dass die Gelbbauchunke in Baden-Württemberg geeignete Lebensräume im Wald findet.

Quellen: Ana Kreysing „Wichtiger Wald“ SÜDWEST PRESSE/KRUSCHEL 26.4.21; „Energie aus lebendigen Wäldern“ BUND/Deutsche Umwelthilfe – Infoblatt 7524-990; Wikipedia. Siehe auch Lea Berndorfer „Von wegen tot“ DIE ZEIT N° 48; Julia Bernigau „Viele kleine Waldarbeiter“ SÜDWEST PRESSE/ KRUSCHEL 28.10.20; „Wandel im deutschen Wald“ SÜDWEST PRESSE/ WISSEN 31.12.22; Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg. Siehe auch Leonie Dries „Die Stockwerke des Waldes“ SÜDWEST PRESSE/KRUSCHEL 11.3.23 + „Große Tiere braucht die Natur“ 18.4.24; LNV-AK GP /Merkblatt 7/2004 „Mit dem Förster in den Wald“.