Laubbäume – die verbreitesten Arten aus Wald & Flur

Unsere heutige Gesellschaft stellt hohe Ansprüche an den Wald. Er soll Holz liefern, dem Wild sowie seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten, zu Spaziergängen einladen, für saubere Luft, ausgeglichenes Klima sowie frisches Wasser sorgen und den Boden schützen. Aber kennen wir eigentlich unseren Wald? Diese Fotoserie soll dazu beitragen, die unterschiedlichsten Bäume unseres Waldes zu bestimmen und damit kennenzulernen, als da sind Ahorne, Birken, Buchen, Eichen, Erlen, Eschen, Linden, Pappeln, Ulmen und Weiden; ferner Holzapfel, Kastanien, Platane, Robinie, Elsbeere, Vogelbeere, -kirsche, Schwarz- u. Walnuss, Misteln; nachrichtlich noch die Blasenesche, Mahagoni-Kirsche, den Eukalyptus-, Ginkgo-, Japanischen Korkbaum, Trompeten-, Tulpen- und Zürgelbaum.

In diesem Teil wurden nur die Laubbäume zusammengefasst – die laub- und nadeltragenden Sträucher sowie die Nadelbäume werden in einem gesonderten Teil abgehandelt.

Wie schon der Name Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus verrät, ursprünglich nur im Bergland; heute auch als Allee- und Zierbaum (Höhe bis 35 m; mit breiter Krone) weit verbreitet. Foto oben li.: s.g. Aufsitzerpflanzen, Moose und Flechten nutzen ihn als Unterlage, um so besser ans Licht zu kommen.

Standort des Feldahorn Acer campestre, auch Maßholder genannt: Genügsamer und anpassungsfähiger als Berg- und Spitzahorn, verträgt auch mehr Beschat-tung, ist dagegen wärmebedürftiger; meidet sehr nasse Standorte. In der Ebene u. im Hügelland, in Feldgehölzen, an Waldrändern u. in Laubwäldern. Kleiner bis mittelgroßer Baum (10-15 m, selten 25 m) mit kurzem Stamm und unregel-mäßiger, dichtbelaubter Krone; auf schlechtem Boden meist strauchartig.

Der Spitzahorn Acer platanoides ist nahezu in ganz Europa, insbes. in Misch-wäldern und Parkanlagen weit verbreitet. Mittelhoher Baum (bis 25 m) mit regelmäßig gewölbter Krone.

Die Gemeine Birke Betula pendula, auch Hänge- oder Weißbirke genannt, ist als Pionierpflanze wie als Zierbaum in Mitteleuropa weit verbreitet. Ein lichter Baum (Höhe bis 30 m) mit anfangs spitzer, später gewölbter Krone und weiß-licher, in der unteren Stammhälfte von dunklen, breiten Rissen durchzogene Rinde (insbes. bei älteren Bäumen).

Die Moorbirke Betula pubescens („2013“) ist gegen raues Klima sehr wider-standsfähig. Lichtbedürftig. Beansprucht anhaltend feuchten Boden, daher viel auf Mooren. Im übrigen ähnlich der Gemeinen Birke, im übrigen Bastarde mit ihr häufig. Mittelgroßer Baum (bis 25 m) mit sperriger Krone und meist aufrechten Zweigen; bisweilen auch strauchartig. Guter Baum mit schlechtem Ruf: Die Moorbirke ist eine Überlebenskünstlerin. Heuer ist sie Baum des Jahres. Doch bei Moorschützern und Waldbauern haben Birken ein schlechtes Image. Warum das so ist und warum man v.a. der Moorbirke damit unrecht tut – siehe BR24 27.7.23.

Der Name Papier-Birke Betula papyrifera u. das Artepitheton papyrifera nimmt Bezug darauf, dass die Rinde von den amerikanischen Ureinwohnern als Schreibmaterial verwendet wurde. Ferner wurde die wasserdichte Rinde für die äußere Abdeckung beim Bau von Kanus benutzt. Sie wächst als sommergrüner, mittelgroßer Baum und erreicht Wuchshöhen von 20 m, in Ausnahmefällen bis zu 35 m, und Stammdurchmesser von bis zu 80 cm. Die weiß leuchtende Borke blättert in feinen horizontalen Streifen ab und ist oft mit kleinen schwarzen Abdrücken und Narben bedeckt.

Nachrichtlich: Im borealen Norden Europas bildet die Fjell-/Fjäll-Birke Betula pubescens Ehrh. subsp. czerepanovii einen eigenen Waldgürtel. Sie gilt als Unter-art der Moor-Birke; sie unterscheidet sich von der typischen Unterart der Moor-Birke in verschiedenen Merkmalen (z.B. Blattform), auffällig sind die meist krummen, gewundenen Stämme und der oft mehrstämmige Wuchs. Ihre Ent-stehung wird heute meist durch introgressive Hybridisierung mit der Zwerg-Birke gedeutet.

Nachrichtlich: In Mitteleuropa ist die Zwergbirke Betula nana, auch Polarbirke genannt, ein Relikt der Eiszeit. Auf der Nordhalbkugel arktisch-alpin verbreitet. Mit zunehmender Erwärmung des Klimas wurde sie von anderen Pflanzen fast völlig verdrängt und überlebte meist nur in Hochmooren mit sauren Torfböden. Sie wächst als niedriger bis aufsteigender (0,5 – 1 m), reich verzweigter Strauch.

Die Gemeine Buche Fagus silvatica oder Rotbuche ist der wichtigste bestand-bildende Forstbaum („Mutter des Waldes“) unserer Laubwälder. Ein bis zu 40 m hoher Baum der Ebene und Mittelgebirge. Dichtbelaubter, in geschlossenen Beständen in der unteren Stammhälfte astloser Baum (großes Foto) mit hoch-gewölbter Krone. Der Namensteil „Rot“ bezieht sich auf die mitunter leicht röt-liche Färbung des Holzes (Stammkern kann sogar eine tiefrote Farbe haben), die beim Holz der Hainbuche, auch s.g. Weißbuche, nicht vorkommt.

Eine Spielart (Mutation) der Rotbuche ist die Blutbuche Fagus sylvatica f. purpu-rea, auch Purpurbuche, s.g. wegen ihrer grünroten bis schwarzroten Blätter.

Die Hainbuche Carpinus betulus oder Weißbuche ist in Laubmischwäldern sowie in Heckenpflanzungen überall verbreitet. Der Name „Buche“ ist etwas irreführend, denn Hainbuchen gehören zu den Birkengewächsen Betulaceae. Baum (bis 30 m) mit unregelmäßiger Krone.

Nachrichtlich: Die Antarktische Scheinbuche / – Südbuche Nothofagus antarc-tica ist eine sommergrüne Laubbaumart aus der Gattung der Scheinbuchen in der Familie der Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae). Die Buche ist ein meist aufrechter, oft mehrstämmiger Baum (bis über 25 m). Die Baumkrone ist offen und unregelmäßig. Die Borke ist mit auffälligen Korkporenbändern besetzt. Manchmal wächst sie aber nur als kleiner Strauch. Heimat: Süd-Amerika.

Die Stieleiche Quercus robur oder Deutsche Eiche ist auf tiefgründigen, nicht zu trockenen Böden (Flussniederungen) weit verbreitet. Stattlicher Baum (Höhe bis 35 m) mit breiter, hochgewölbter Krone. Foto oben re.: LRT 9190 „Eichen-wälder auf Sandebenen“.

Seine Majestät ist eine Eiche: Mit gut 30 m Höhe und 4 m Bauchumfang zählt »August der Starke« zu den mächtigsten Bäumen an der Route der Königs-eichen im Białowieża-N.P.; es gibt jedoch etliche, die ihn überragen. 1670, als der spätere Kurfürst Sachsens und Polen-König geboren wurde, war der hölzerne Hüne, der heute dessen Namen trägt, bereits ein Bäumchen. Nun ist er ein Denkmal – wie seine 23 Alterskameraden auf diesem Rundweg. (Carsten Heinke „Unterwegs im polnischen Wisent-Urwald“ reisen EXCLUSIV 18.1.21)

Früchte: langgestielte Eicheln ( „Auf den Eichen wächst der beste Schinken“ – Anm.: …wohl aus einer Zeit, wo die Hausschweine noch in den „Hutewald“ getrieben wurden).

Die Traubeneiche Quercus petraea ist als Waldbaum auf den trockenen und steinigen Böden des Vorgebirges und Hügellandes („Spessart-Eichen“) weit verbreitet. Stattlicher Baum (Höhe bis 40 m) mit breiter, hochgewölbten Krone.

Die Rot-Eiche (Quercus rubra) oder Amerikanische Spitzeiche stammt aus dem östlichen Nordamerika und wird v.a. wegen ihres schnellen Wachstums sowie der leuchtend roten Herbstfärbung der Blätter in Forsten, Gärten und Parks häufig angepflanzt.

Mitteleuropa bildet die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes der Wärme liebenden (in Deutschland seltenen) Pflaum-Eiche Quercus pubescens; wächst als Baum (bis 20 m) oder reich verzweigten Strauch meist an trockenen, kalk-haltigen Hängen oder lockeren Lehm- und Lössböden, oft in Gesellschaft mit Traubeneiche, mit der sie auch Bastarde bildet.

Die Schwarzerle Albus glutinosa, auch s.g. Roterle, ist in feuchten Niederungen, Auen- und Bruchwäldern („Erlenbach“) sowie Moorlandschaften als Pionier-pflanze in ganz Europa verbreitet. Meist mehrstämmiger Baum (bis 25 m) oder Strauch. Holz tief gelbrot mit dunklen Zonen (Foto li.); Dauerhaftigkeit unter Wasser fast unbegrenzt. Foto oben re.: Biber-Staugegewässer – überschwemm-ter Erlenbestand (PTOP-NSG Białowieża-Lichtung/PL – LNV BW-Exk. ’09 © Piotr Malczewski).

Die Weißerle Alnus incana, auch Grauerle genannt, ist ein kleiner bis mittel-großer, sommergrüner Baum (10 – 15, max. 25 m), auch strauchartig. Stamm häufig krumm und etwas spannrockig. Auwaldholzart im Überschwemmungs-gebiet besonders der Alpenflüsse. Kommt auch auf Steingeröll und flach-gründigen, steinigen Hängen noch gut fort; kalkliebend.

Die Gemeine Esche Fraxinus excelsioir, Kurzform nur Esche genannt, ist in Au-wäldern, Niederungen und Tallagen Mitteleuropas weit verbreitet. Bis zu 40 m hoher Baum mit gewölbter, lockerer Krone. Foto li.: Die mächtigste Esche steht im Białowieża-Urwald/PL: 2016 hat sie bei einer Höhe von 40,50 m einen Um-fang von 5,40 m (Messhöhe 1,30 m) erreicht; gepflanzt um 1800. 

Sommer-Linde Tilia platyphyllos in Parkanlagen und Alleen, an Straßen und auf Plätzen („Dorflinde“). Bis zu 40 m hoher Baum mit nur leicht gewölbter Krone. Einzeln stehende Expl. sind oft bis zum Grund verzweigt (Foto oben li.); im Mischwald dagegen bilden sie langschäftige Stämme (Foto zuvor re.). Der Früh-jahrsaustrieb beginnt 1 – 2 Wochen vor der Winterlinde.

Foto: Die „Friedenslinde“ ist weithin bekannt u. beliebt. Sie stammt möglicher-weise aus dem 17. Jh. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 wurden an vielen Orten solche „Friedenslinden“ gepflanzt. Sie gehört nach der lokalen Überlieferung zu dieser Tradition. (kloster-maulbronn.de).

Die Winterlinde Tilia cordata kann über 1.000 Jahre alt werden. Früher spielte sie als Dorf- und Gerichtslinde eine große Rolle. Häufig in Parkanlagen und als Straßenbaum gepflanzt. Bis zu 30 m hoher Baum mit unregelmäßig gewölbter, dichter Krone und teilweise knorrigem Stamm.

Die Holländische Linde Tilia x europaea ist in Europa als Straßen- und Park-baum (über 40 m) weit verbreitet. Über Wildvorkommen ist wenig bekannt. Sie erschwert das ansonsten eher leichte Unterscheiden von Sommer- und Winter-Linde, da sie als Hybride naturgemäß Merkmale beider Eltern vereint. Foto: Die Galenbecker Linde (1788) ist die einzige erhaltene „Tanzlinde“ in MV. Sie steht auf dem Gelände des ehemaligen Gutsparkes. Ursprünglich 3-stöckig, aber der untere Astkranz mit ehemals 7 Ästen wurde gekappt. Darüber, in ca. 3 m Höhe, liegt der Tanzboden (jetzt auf einem 1993 rekonstruierten, 8-eckigen Fachwerk-gerüst). Jedes Jahr findet unter der Linde das Dorffest statt. Sie trägt den Namen „Luisenlinde“ zu Ehren der Preußischen Königin Luise, Tochter des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz. Messdatum (Umfang 3,19 m): 11.08.2016.

In Mitteleuropa wird häufig die Pyramidenpappel Populus nigra ‚Italica‘, s.g. Lombardische oder Italienische Pappel, angepflanzt (häufig auch als Wind-schutz; bis über 30 m Höhe). Mitte des 18. Jh. führte man sie aus Italien ein. Fast nur aus ♂ Stecklingen gezogen, sind ♀ Bäume sehr selten. Im Unterschied zur Normalform, der Schwarzpappel, verzweigt sich hier der Stamm schon kurz über der Erde – säulenförmiger Wuchs.

Breitkroniger Baum, eine dicke, tiefrissige Borke und ein Stamm mit am Grund auffallenden Knollen sie die Merkmale der schnellwüchsigen Schwarzpappel Populus nigra (bis 30 m), die bei uns v.a. in Auwäldern vorkommt.

Die Zitterpappel Populus tremula (bis 20 m) oder Espe ist ein mit offener Krone und im Wind zitterndes Laub ausgeprägter Lichtbaum und wächst deshalb gern auf Kahlschlägen und in Steinbrüchen.

Anders verhält es sich bei der Graupappel Populus x canescens (bis 35 m), die als Bastard zw. Silber- u. Zitterpappel betrachtet wird. Sie bevorzugt feuchte Böden und kommt besonders am Rhein und an der Donau vor.

Die Silber-Pappel Populus Alba (15 – 30 m), ein breitkroniger Baum mit weiß-grauer, glatter Rinde (später raue u. dunkle Rinde Foto re.), kommt in Auwäl-dern und Uferbereichen vor, ist aber auch als Zierbaum weit verbreitet. Wächst auf frischen, nährstoffreichen Lehm und Tonböden.

Die Berg-Ulme Ulmus glabra wird an Wegen und in Parkanlagen, insbes. auf relativ feuchten Standorten, häufig gepflanzt. Bis zu 40 m hoher Baum mit gewölbter Krone. In Mitteleuropa verbreitetste Ulme. Park- und Alleebaum.

Feldulme Ulmus carpinifolia oder Feldrüster – großer Baum (bis 33 m hoch); im Bestandsschluß langschäftig mit abgewölbter Krone; im Freistand breite, dicht-belaubte Krone und Neigung zu Zwieselbildung (Foto). Rinde anfänglich bräun-lichgrau, glatt, bildet später rechteckig zerklüftete, dunkelbraune Borke. Baum der Ebene, Flusstäler und Auen.

Zum re. Foto: Weiden-Auenwälder bilden mit verschiedenen Weidenarten die natürliche Waldgrenze zum offenen Wasser hin. In diesem Auwaldtyp finden sich die Gehölze bzw. Weidenarten mit der größten Überschwemmungstoleranz (Bruch- oder Knackweide Salix fragilis, Mandel-, Korb-, Purpur-, Silberweide). LUBW. Manche Weiden, z.B. die Bruchweide, verbreiten sich über abgebroche-ne Aststücke, die Wurzeln schlagen können (NF Rastatt).

Sommergrüner, großer Baum mit rundlicher Krone (Höhe bis 25 m); liebt sickernasse, kalkarme Böden). Relativ spät erblühend, gehört sie zu den s.g. Sommerweiden. Ihre älteren Zweige brechen leicht an den Verzweigungsstellen mit einem Knackgeräusch ab und bilden unter günstigen Bedingungen rasch Wurzeln. Da der Baum meist an Flussufern wächst (Foto oben li.), fallen die Teilstücke nicht selten ins Wasser, wodurch eine schnelle Ausbreitung fluss-abwärts ermöglicht wird.

Die Grau-Weide Salix elaeagnos Scopoli ist ein Baum (bis 16 m, als Großstrauch bis 6 m hoch) mit besenförmiger Krone (auch Ziergehölz). Sie liebt Fluß- und Bachufer mit Sand- und Schutt-, namentlich Kalkboden der Alpenflüsse.

In Mitteleuropa wird die Korbweide Salix viminalis (3 – 8 m), häufig an Gewäs-sern angepflanzt. Steht der Stamm über einen längeren Zeitraum im Wasser, bildet dieser Wurzeln aus, die ihn bei Trockenheit als dichten Filz umkleiden. Besiedelt feuchte Standorte mit nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden. Oft als s.g. Kopfweide beschnittenes Gehölz. Von alters her dienen ihre langen, unver-zweigten Ruten v.a. der Herstellung von Korbwaren.

Korkenzieherweide Salix matsudana ‚Tortuosa‘ – eine Kulturform der Chinesi-schen Weide (S. matsudana) aus der Gattung der Weiden. Im Garten wirkt der Baum oder Strauch in den Wintermonaten durch seine melancholische und bizarre Silhouette interessant. Wächst innerhalb eines Jahres bis zu 100 cm und wird daher gerne dort eingesetzt, wo schnelles Baumwachstum gefragt ist.

Einen wichtigen Bestandteil der Weichholzaue bildet die Silberweide Salix alba (bis 18 m), die v.a. im Tiefland und in den Stromtälern verbreitet ist. Stark ver-zweigte Krone und tiefrissige, ruppige Borke; stockt auf nassen, oft kalkhaltigen Auenböden. Früher wurde der Baum alle 2 – 3 Jahre geschnitten, damit man Ruten für Korbflechtarbeiten gewinnt. Alte Expl. bekamen so mit der Zeit ein kopfiges Aussehen („Kopfweide“ Foto).

Echte Trauerweide Salix babylonica – nach ihrer Herkunft als Chinesische bzw. nach ihrem botanischen Namen als Babylonische Trauerweide bezeichnet. Sie kann Wuchshöhen von 10 – 20 m erreichen. Anm.: Bastardiert mit der Silber-Weide ebenso wie mit der Bruch-Weide; beide Hybriden sind ebenfalls trauer-wüchsig.

Der Holzapfel Malus sylvestris oder Europäischer Wildapfel bzw. Krabapfel ist eine Laubbaum-Art aus der Gattung der Äpfel (Malus) in der Familie der Rosen-gewächse (Rosaceae). Malus entspricht dem lateinischen mālus = Apfelbaum, der Artname sylvestris bedeutet „im Wald wachsend“. Der kleine Baum (2 – 4 m, höchstens 7 m hoch), auch strauchförmig, wächst zerstreut in Gebüschen und Wäldern und gilt als Stammart aller Kulturäpfel.

Die Gemeine Rosskastanie Aesculus hippocastanum ist in ganz Mitteleuropa als Park- Zier- o. Straßenbaum (Höhe bis 30 m) angepflanzt, ein Baum mit großer, gewölbter, dichter Krone. Früchte auch Nahrungsangebot für viele Wildtiere.

Die Fleischrote Rosskastanie, auch Rotblühende RosskastaniePurpurkasta- nie oder irreführend Rote Rosskastanie (Aesculus × carnea), ist ein in Mitteleuro-pa häufig in Parks gepflanzter Laubbaum. Es handelt sich dabei um eine 1818 erstmals beobachtete fruchtbare Hybride der von der Balkanhalbinsel stam-menden Gewöhnlichen Rosskastanie und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie Aesculus pavia.

Die Edelkastanie Castanea sativa oder Esskastanie ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Kastanien aus der Familie der Buchengewächse. Vermut-lich wurde sie von den Römern mit dem Weinbau nach Mitteleuropa eingeführt, denn das gegen Feuchtigkeit sehr widerstandsfähige Holz wurde für Rebpfähle verwendet. Sie ist ein breitkroniger, sommer-grüner Baum (bis 30 m; kann südlich der Alpen über 500 Jahre alt werden) mit oft stark gedrehtem Stamm. Liebt sommertrockene, lichte Laubmischwälder mit kalkfreien Böden. Ihre „Maronen“ sind im Mittelmeerraum ein wichtiges Nahrungsmittel.

Die Ahornblättrige Platane Platanus x hybrida, Gewöhnliche -, Gemeine -, Bastard-, Hybrid- oder London-Platane ist um 1650 durch eine Kreuzung aus der Amerikanischen – und Morgenländischen Platane entstanden. Der bis zu 40 m hohe Baum mit breiter, meist mehrfach gewölbter Krone ist in Parkanlagen, als Straßen- und Alleenbaum in ganz Mitteleuropa weit verbreitet.

Die Gewöhnliche/Gemeine Robinie Robinia pseudoacacia, kurz RobinieWeiße RobinieFalsche AkazieScheinakazie oder Silberregen genannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika, heute als Zierbaum (bis 25 m), teilweise auch verwildert, in ganz Europa verbreitet. Sommergrüner, breit-säulenförmiger, oft mehrstämmiger Baum mit lichter Krone..

Zu den Wärme liebenden Holzgewächsen gehört die Elsbeere Sorbus torminalis, ein sommergrüner Baum (bis 20 m), im Freistand mit eiförmiger Krone. Sie ist in der Hügelstufe an sonnigen, sommerwarmen Hängen oder in Eichenmisch-wäldern verbreitet und bevorzugt eine wintermilde Klimalage (liebt steinige, mild humose, oft kalkhaltige Ton- und Lehmböden). Die medizinische Heilkraft ihrer Beeren war bereits zu Zeiten der Römer bekannt. Das Holz ist schwer, hart und sehr elastisch.

Die Vogelbeere Sorbus aucuparia bzw. Eberesche bildet in den Mittelgebirgen oft die Wald- oder Baumgrenze; in den Alpen findet man sie noch in 2.000 m Höhe. Sie wächst in Gebüschen, an Waldrändern, auf Lichtungen und Kahl-schlägen sowie auf feuchten Steinböden. Ein wenig verzweigter Baum (10 – 15 m) mit ovaler bis rundlicher Krone. Aus den Früchten lässt sich auch Marme-lade zubereiten, allerdings wird hierfür oft eine Abart des Baumes, die Süsse Vogelbeere, angepflanzt.

Die Vogelkirsche Prunus avium ist ein sommergrüner Baum (bis 20 m) – ein Licht- und Halbschattengehölz, das tiefgründige, nährstoffreiche und feuchte Böden liebt. Das Holz gilt als sehr wertvoll; häufig bildet es das Ausgangs-material für kunstgewerbliche Gegenstände und Musikinstrumente; schön gemasert ist es für Intarsien und in der Drechslerei sehr begeht. Vögel, wie z.B. Amseln und Drosseln, fressen die im Juli reifen Früchte.

Der Lederblättrige Weißdorn oder Apfeldorn (Crataegus x lavallei ‚Carrierei‘) wurde 1870 in Frankreich gezüchtet. Der bis zu 7 m hohe, laubabwerfende, spät austreibende kleine Baum fällt durch dekorativen Fruchtschmuck auf. Die Pflanze hat starke bis 5 cm lange Dornen. Das Herbstlaub ist auffallend orange-gelb. Er wird gern als attraktiver Straßenbaum zur Begrünung der Innenstadt gepflanzt.

Nachrichtlich: Schwarznussbaum Juglans nigra – Pflanzenart aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae); wächst im östlichen Nordamerika und in Texas und dient dort als Lieferant von Nutzholz; Früchte sind essbar. In Europa wird er als Zierbaum oder als Unterlage zum Veredeln von Walnussbäumen verwendet. Er ist ein laubabwerfender 20 – 30 m hoher oder höherer Baum. 

Die Echte Walnuss Juglans regia stammt aus Kleinasien und wurde durch die Räder in weiten Teilen Süd-, West- und Mitteleuropas eingebürgert. Ein breit-kroniger Baum (bis 30 m); in sonnigen, vor Spätfrost geschützten Lagen mit Lehmböden. Besonders bekannt sind ihre essbaren „Walnüsse“.

Laubholz-Misteln (F: Rommental Schlat)

Die auch „Weiße Mistel“ genannte Laubholz-Mistel gehört zur Familie der Viscaceae. Drei Unterarten kommen in Deutschland vor: Laubholz-Mistel Viscum album ssp.album, Tannen-Mistel Viscum album ssp.abietis und Kiefern-Mistel Viscum album ssp.. Sie sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sandelholzgewächse Santalaceae, nach einer alternativen Klassifikation in einer wieder errichteten Familie Viscaceae. Sie sind mit etwa 70 bis 120 Arten in der Alten Welt verbreitet, mit Verbreitungszentrum im südlichen Afrika und auf Madagaskar. Wenige Arten erreichen gemäßigte (temperate) Klimazonen. Mistel-Arten sind immergrüne oder schuppenblättrige Halbschmarotzer, die auf Bäumen oder Sträuchern wachsen, meist Zweikeimblättrigen, wenige Arten auf Nadelhölzern. Misteln sind als Weihnachtsdeko beliebt. Für die Bäume, an denen sie wachsen, sind sie jedoch eine Bedrohnung, denn sie rauben ihnen lebensnotwendige Energie. Daher ist es wichtig, die Misteln möglichst frühzeitig zu entfernen. (NABU 27.11.23)

Die Europäische Stechpalme Ilex aquifolium, auch Gewöhnliche oder Gemeine Stechpalme,  oder nach dem botanischen Namen Ilex genannt, ist die einzige in Mitteleuropa heimische Pflanzenart der Gattung der Stechpalmen innerhalb der Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae). Sie ist ein immergrüner, aufrechter, ein- oder auch mehrstämmiger, 1 bis 5 m hoher Strauch oder ein 10 bis über 20 m hoher, dicht verzweigter Baum mit kegelförmiger Krone. Junge Zweige sind grün und dicht behaart, verkahlen jedoch, wenn sie älter werden. Auch die Rinde des Stamms bleibt lange grün und bildet erst spät eine dünne schwarzgraue Borke (Stammdurchmesser von bis zu 150 cm). Die Pflanzen werden bis zu 300 Jahre alt.

Nachrichtlich: Die Blasenesche Koelreuteria paniculata bzw. (Rispiger) Blasen-baum gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Sie stammt aus China und ist die bekannteste der drei Arten in der Gattung Koelreuteria. Sie wächst als ein sommergrüner Baum oder Strauch mit Wuchshöhen bis über 12 m. Die Baumkrone ist relativ breit mit bogig ansteigenden Ästen. Die eiförmi-gen, dreilappigen, lokulizidale, kahlen Kapselfrüchte besitzen eine zunächst gelbgrüne, später hellbraune, papierartige und blasenförmige Hülle (Foto). Die Fruchthülle ist etwa 4 bis 5 Zentimeter lang und dreiklappig; sie enthält drei schwarze, rundliche, harte, bis 8 mm große Samen. Die Blasenesche ist in Mitteleuropa zuverlässig winterhart und wird häufig in Parks und Gärten als Zierbaum gepflanzt.

Nachrichtlich: Mahagoni-Kirsche Prunus serrula oder Tibetanische Berg-kirsche wächst ursprünglich im Westen Chinas und besiedelt dort Berghänge. Sie gehört zur Gattung Prunus, die 430 Arten umfasst (Familie der Rosaceae). Die meisten Ziergehölze der Art werden wegen ihrer Blüten gepflanzt, die Mahagoni-Kirsche aber vornehmlich wegen ihrer attraktiven Rinde. (Mein Schöner Garten)

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Blauen Eukalyptus Eukalyptus globulus, auch Tasmanischer Blaugummibaum oder Fieberbaum genannt, ist nur Tasmanien und das südliche Victoria. Er gehört auf dem Australischen Kontinent zu den am meisten angebauten und bekanntesten Pflanzenarten; heute durch den Menschen in fast jedem Land mit geeignetem Klima verbreitet. Er wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis über 60 m erreicht.

Nachrichtlich: Der Japanische Korkbaum Phellodendron japonicum gehört zur Gattung der Korkbäume (Ursprungsgebiet Japan). Er ist ein sommergrüner Baum, der Höhen zw. 10 und 25 m erreicht. Die Fliederblätter sind unterseits filzig behaart; die Blütenstände sind ebenfalls weiß-filzig und stehen aufrecht. (Biologie Seite).

O-Asien –

Der 2-häusige Ginkgobaum Ginkgo biloba (bis 30 m Höhe) stammt aus China u. wurde im frühen 18. Jh. in Europa eingeführt. Letzter Vertreter einer Pflanzen-familie, die vor 200 – 150 Mio. Jahren bei uns gelebt hat. Oft in Gärten u. Parks sowie als Straßenbaum angepflanzt (Baum mehrstämmig mit schmalkegeliger Krone).

Der Gewöhnliche Trompetenbaum Catalpa bignonioides ist ein Laubbaum (15 – 18 m hoch) aus der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in den Vereinigten Staaten, doch wurde er als Zierbaum auch in Europa häufig gepflanzt. Man findet ihn häufig als Park- und Straßenbaum. Alle Teile sind leicht giftig!

Tulpenbaum Liriodendron tulipifera – eine der beiden Arten der Pflanzengat-tung Tulpenbäume (Liriodendron) in der Familie der Magnoliengewächse (Mag-noliaceae). Der sommergrüne, laubabwerfende Baum ist vom östlichen bis zentralen Nordamerika verbreitet. Er hat meist einen stattlichen Wuchs und erreicht Wuchshöhen von über 40 m im Wald- oder Plantagenverbund. Maxi-malwerte liegen bei knapp 60 m Höhe. Belaubt bildet er eine dichte, geschlos-sene Krone.

Der Amerikanische Zürgelbaum Celtis occidentalis oder Westliche Zürgel-baum ist ein mittelgroßer Laubbaum aus der Gattung der Zürgelbäume in der Familie der Hanfgewächse. Die Gattung wird häufig auch der Familie der Ulmengewächse zugeordnet. Das Verbreitungsgebiet liegt im Osten Kanadas und der USA. Es ist ein laubabwerfender bis zu 25 m hoher Baum mit breiter, unregelmäßiger Krone und leicht überhängenden Ästen. 

Quelle: Bestimmungstafel „Laub- und Nadelbäume“ LJV BW; Bestimmungstafel „Laub- und Nadelbäume“ CMA; Gottfried Amann „Bäume und Sträucher des Waldes“ Verlag J. Neumann-Neudamm; „Wegweiser durch die Natur“ Verlag Das Beste (ISBN 3-87070-694-5); Wiki.