Viele kleine Waldarbeiter – Fallen im Herbst die Blätter von den Bäumen, kümmern sich Pilze und Insekten um die Entsorgung

Pilze zerkleinern Laub: Die Blätter in Rot, Orange und Gelb sehen zwar sehr schön aus, doch auf Dauer würde die dichte Laubdecke auf dem Boden den Bäumen und anderen Pflanzen die „Luft zum Atmen“ nehmen. Damit der Wald im Frühjahr wieder Nährstoffe über den Boden aufnehmen kann, müssen die Blätter verschwinden. Zu den Fotos: ff. von links: im Buchenwald; „Der Herbst schwimmt heran“ Blätter Aspe/Zitterpappel; Brombeere – Rubus sect. Rubus -Schlater Wald; Kastanie – Wildgehege Eichert, GP; Schattenbild im Spitz-Ahornblatt Acer platanoides: Waldmeister Galium odoratum – Vögelestal).

Gewusst? Wann die Blätter der Bäume bunt werden und schließlich abfallen, hängt auch von ihrem Standort ab. Denn an der Küste und im Gebirge ist das Klima rauer als im flachen Binnenland. Im Frühjahr wird es dort später warm und im Herbst früher kalt. So werden Bäume, die an der Nordseeküste stehen, früher ihre Blätter verlieren, als ein Baum, der in der Mitte von Deutschland steht. Zudem spielt die Versorgung mit Wasser eine Rolle: Nach einem trockenen Sommer werfen die Bäume schneller ihre Blätter ab.

Pilze (zu den Fotos von links: Roter Fliegenpilz ☠ Amanita muscaria – NSG Zwillbrocker Venn/ Nordrhein-Westfalen; Fichtensteinpilz/Herrenpilz Poletus edulis – Pyha-Häkki N.P./Finnland; Tintenfischpilz Clathrus archeri – Land-schaftspark Schloss Filseck; Schopftintling – Oberes Lontal; Echter Reizker Lactarius deliciosus – N.P. Pyhä-Luosto; Gemeiner Riesenschirmling/Parasol Macrolepiota procera – LIFE+ Vogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes), Kleinlebewesen und Bakterien übernehmen diese Arbeit. Sie zerkleinern Stück für Stück das auf dem Boden liegende Laub. Die Pilze besitzen ein ganz feines Wurzelgeflecht, das s.g. Myzel, das unter der Erde wächst. Es zersetzt das Laub in winzige Bestandteile – es „frisst“ die Blätter quasi auf und scheidet sie als Erde aus.

Festmahl für Regenwürmer & Co.: Bei ihrer Arbeit bekommen die Pilze Unterstützung: Viele kleine Lebewesen tummeln sich zwischen dem Laub und zerkleinern es zusätzlich. Für Asseln, Hundert- und Tausendfüßer Myriapoda, Springschwänze oder Milben sind die Blätter ein Festmahl. Denn sie fressen Löcher in das Laub hinein.

Regenwürmer bzw. Tauwürmer Lumbricus terrestris ziehen die Überreste der Blätter dann in den Boden und durchmischen diesen. Von winzigen Einzellern und Bakterien wird die so entstandene Erde schließlich noch weiter zersetzt. Am Ende entsteht wertvoller neuer Humus, aus dem die Pflanzen dann wieder ihre Energie zum Wachsen gewinnen.

Quellen: Julia Bernigau „Viele kleine Waldarbeiter“ SÜDWEST PRESSE/ KRUSCHEL 28.10.20; Wikipedia. Siehe auch Leonie Dries „Die Stockwerke des Waldes“ SÜDWEST PRESSE / KRUSCHEL 11.3.23!