Waschbären sind bei uns weit verbreitet und ein Problem für andere Tierarten: Sie sehen einfach putzig aus mit ihrem flauschigen Fell, dem buschigen „schwarzberingten“ Schwanz, den schwarzen Knopfaugen und den kleinen Vorderpfoten, die alles betasten! Sie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten überall in Deutschland sehr stark ausgebreitet, doch das sorgt nicht nur für Freude. Denn die süßen Tiere sind nicht besonders scheu, man findet sie gelegentlich auch im eigenen Garten oder auf em Dachboden. Und die Raubtiere sind eine Gefahr für einige unserer heimischen Tierarten. Immer wieder wird deshalb darüber diskutiert, wie man mit den Wachbären umgehen soll.

Vor etwa 100 Jahren wurden Waschbären aus Nordamerika zu uns gebracht, davor gab es die Tiere hier nicht Sie wurden zunächst nur in Pelzfarmen gehalten, denn genau dafür hatte man sie hergebracht: um sie zu züchten und ihre weichen Pelze zu verkaufen. In Hessen wurden schließlich erstmals Waschbären in der Natur ausgesetzt. Andere entkamen kriegsbedingt aus den Pelzfarmen, und inzwischen sind die Tiere im ganzen Land verbreitet. Einige dieser Tierarten sind nun durch die Waschbären bedroht.



Waschbären gehören zu den Kleinbären. Sie sind nachtaktiv und leben in der Nähe von Gewässern. Beim Fressen sind sie nicht wählerisch; sie mögen Fische, Muscheln, Wasserschnecken, Krebse, Molche, Frösche, sogar die sehr seltene, heimische Sumpfschildkröte; an Land jagen sie Vögel, Eidechsen, Salamander und Mäuse, fressen Eier, aber auch pflanzliche Nahrung wie Obst und Nüsse u.a.m.















Während die Nahrung im Wald im Winter knapper ist, finden die Waschbären in der Nähe von Menschen immer etwas Essbares. Sie suchen Essensreste im Müll (bei uns speziell die s.g. „Blauen Bio-Säcke“), auf dem Kompost und sagen auch zu gefüllten Futternäpfen von Haustieren nicht Wein. Sie sind deshalb auch in Parks oder Gärten anzutreffen. (Anm.: Kassel zählt nicht nur als Haupt-stadt des Bundeslandes Hessen, sondern auch als die der Waschbären)!

Auch wenn die Tiere süß sind, im Garten oder auf dem Dachboden wollen die wenigsten einen Waschbärten haben. Um die Tiere fernzuhalten, sollte man keine Abfälle offen herumstehen lassen. Mülltonnen sicher verstauen, kein Fleisch, Fisch oder Milchprodukt auf den Kompost geben und Gelbe und Blaue Säcke erst am Vorabend nach draußen stellen. Futter für Haustiere sollte nicht über Nacht draußen bleiben. Auch der Zugang zum Dach insbes. über Regen-rohre sollte unterbunden werden (auch auf hausnahe Bäume und Sträucher achten)!
Im Frühjahr bekommen Waschbären Nachwuchs, in der Regel 3 – 5 Jungtiere. Schon nach fünf Wochen verlassen die Jungen das Nest und lernen von ihrer Mutter die Futtersuche. Nach vier Monaten suchen sich die männlichen Tiere eigene Reviere. Die jungen Waschbärenweibchen können schon im 1. Lebens- jahr eigenen Nachwuchs bekommen.

Mittlerweile gehören sie bei uns zu den häufigsten Raubtieren. Sie haben kaum natürliche Feinde und werden allenfalls von Uhus oder Luchsen gejagt.



Auf der anderen Seite stehen viele unserer heimischen Tierarten auf dem Speiseplan (siehe vorherige Fotogalerie) der Waschbären und für einige ist das ein Problem – etwa für den Kiebitz, einige Amphibien aber auch Raubvögel wie den Rotmilan, dessen Eier der Waschbär frisst.



Da Waschbären zu den „Hundeartigen“ (Unterordnung der Raubtiere) gehören. zählen sie zu den häufigsten Tollwutüberträgerarten; außerdem können sie andere infektiöse Krankheiten (bspw. Staupe, Katzenseuche Palenkopenie, Hasenpest u.a.) verbreiten, die naturgemäß auch für Haustiere gefährlich sind.
Jagen oder schützen? Inzwischen dürfen Waschbären in fast allen Bundes-ländern gejagt werden. Einige fordern, dass die Tiere wieder ganz ausgerottet werden sollten, um andere Tierarten zu schützen. Andere sind der Ansicht, dass die Waschbären längst zu unserer heimischen Tierwelt dazugehören. Sie komplett auszurotten wäre zudem ziemlich schwierig,. Einige Naturschützer sind der Ansicht, bedrohten Tierarten könnte besser geholfen werden, indem man ihre Lebensräume schützt und für ausreichend Verstecke und Brutplätze sorgt. i …bei ungebetenen Wildtier-Gästen in Haus, Garten, Betrieb, Park und Schwimmbad: www.stadtjagd-gp.de.

Zum Abschluss die Kardinalfrage: Was wäscht der Wachbär? Der Waschbär hat einen ausgezeichneten Tastsinn und betastet deshalb seine Nahrung ausgiebig. Wenn er im Wasser nach den kleinsten Leckerbissen sucht, dreht und wendet er seine Beute in den Pfoten. Anfangs dachte man, er würde seine Nahrung dabei waschen So kam der Waschbär zu seinem Namen.
Quellen: Werner Schmidt „Jäger köpfen mit Bürokratie“ NWZ 6.3.23; Helga Kristina Kothe, epd „Putzig, frech und schlau“ Südwest Presse/Blick in die Welt 9.4.24 und Nina Jakobs „Süß oder lästig“ /KRUSCHEL 14.1.25
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