„Ein Mini-Wassergarten“ – Gärtnern mit Kindern 2

Folienteich © Gertrud Buning

Es ist kein Zufall daß in Grimms Märchen vom „Froschkönig“ der Frosch dem verspielten Königskind in seiner Not hilft. Die Natur ist gerade da, wo sie uns am meisten hilft, nicht immer schön und prächtig, sondern eher unscheinbar und für viele sogar häßlich und eklig. Dabei vergessen wir, dass alles Wachsende seine Wurzeln braucht, dass ohne die „eklige“ Raupe der bewunderte Schmetterling nun einmal nicht zu haben ist, dass ohne die „häßliche“ Spinne das Gleichgewicht der ökologischen Kräfte nicht funktioniert. Bei den Amphibien – zu denen auch die Frösche gehören – sieht es besonders schlimm aus. Ihre Laichgründe, die unzähligen kleinen Wasserstellen – vom stillen Waldsee bis zum warmen Wiesentümpel, vom mückenreichen Altwasser am Fluß bis zur ausgefahrenen Wagenspur für die

Gelbbauchunke – die werden immer weniger. Können wir weiter tatenlos zusehen, wie die letzten Lebensräume der Amphibien unwiederbringlich vernichtet werden. N E I N ! HF.

Ein kleiner Tümpel ist ideal, aber auch ein Holzfass oder ein großer Bottich aus Holz, Edelstahl oder Plastik reichen aus. Fertigteiche gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Variationen. Man sollte genau überlegen, welche Pflanzen und evtl. welche Tiere in dem Teichbecken ein zu Hause finden sollen (nach-trägliche Änderungen bei Form und Größe sind hier nicht mehr möglich). Mindestens 80 cm sollte das Becken tief sein, damit auch Seerosen im Teich überwintern können. Praktisch sind möglichst breite Nischen in unter-schiedlichen Wassertiefen, die sich abwechslungsreich mit Wasserpflanzen bestücken lassen. (Auszug „Fertigteiche: Kleine Wasser. Oasen schnell und problemlos einbauen“ mein schöner Garten SPEZIAL/Gartenpraxis 97)

Regenwasser – kostbar und kostenlos: Allein aus finanziellen Gründen lohnt es sich, im Garten eine Regentonne aufzustellen, damit zum Gießen kein Trink-wasser aus der Leitung verwendet werden muss. Die Investitionskosten für Tonne und Fallrohr-Klappe rechnen sich schnell, wenn man bedenkt, das

Munteres Tierleben an und im Gartenteich: Kaum ist der Teich angelegt, finden sich schon die ersten Frösche ein, wie der Teichfrosch (Foto zuvor „aber ohne Krone“), im Frühling zur Laichzeit der Grasfrosch oder der Bergmolch.

Voraussetzung ist eine vielfältige Vegetation aus Schwimmblattpflanzen sowie dichte Röhrichtbestände im Flachwasser, wo sich die Amphibien gut verstecken können. Zu den schönsten Insekten Wasser gehören Libellen, die mit ihren

schillernden Flügeln waghalsige Flugmanöver über den Teich drehen (zum Foto Feuerlibelle, auch s.g. Westliche Feuerlibelle: Sie ist in BW selten anzutreffen und gilt als Wanderart; sie kann weite Strecken bis zu 1.000 km zurücklegen). Ihre Larven entwickeln sich im Wasser und machen dort als Räuber Jagd auf andere Insekten und Mückenlarven. – Eine Wasserpumpe und ein Rohr oder Schlauch machen aus einem Findling ein charaktervolles Wasserspiel: Es wirkt für sich allein, kann aber auch gut mit einem Teich verbunden werden. Das Wasser wird in einem Becken aufgefangen, so dass ein Kreislauf entsteht – hier dient es als Vogel- und Igeltränke und lädt im flachen Teichwasser Vögel zu einem ausgiebigen Bad ein.(Auszug „Sommerspaß am Gartenteich“ garten-spaß/Ziergarten 5+7/2008).

Regen nichts kostet. Zudem ist das Wasser aus der Tonne besser für die Garten- und Teichpflanzen und die Tiere im Teich: Es ist nicht so kalt wie Leitungs-wasser, kalkärmer und enthält kein Chlor. Der grüne Vorteil: Man spart kostbares Trinkwasser, das uns nicht unbegrenzt zur Verfügung steht! (Auszug „Die neue grüne Welle“ gartenspaß/Gartenpraxis 6/2008).

Lustige grüne Hüpfer: Das Grüne Heupferd (auch Großes Heupferd Tettigonia viridissima genannt F: Garten in Schlat) wird bis 4 cm lang und ist eine der größten Heuschreckenarten, die bei uns vorkommen. Ab Juli bis Oktober könnt ihr die grünen Hüpfer, die sich am liebsten von Insekten ernähren, im Garten entdecken. Sie können klettern, springen und sogar ein paar hundert Meter weit fliegen. In warmen Nächten zirpen die ♂♂ laut mit ihren Flügeln, um die ♀ ♀ anzulocken.. Diese legen dann bis zu 300 Eier in den Boden, aus denen sich zunächst kleine Larven entwickeln. Witzig: Es hört mit schlitzförmigen Öffnungen in den Knien der Vorderbeine! (Quelle: gartenspaß / Kinderseite 7/2008).

Sicherheit am Teich für Kleinkinder – so gehen sie auf Nummer sicher, dass Kinder nicht ins Wasser fallen: …den Teich mit einem ausreichend hohen, stabilen Zaun umgeben – oder ihn mit einem Maschendraht bzw. Netz über-spannen; beides wird am Rand mit Heringen fixiert. Unauffällig sind dicht unter der Wasseroberfläche ausgelegte Baustahlgitter, die auf Mauersteinen liegen. (Auszug mein schöner Garten/Spezial/Gartenideen/Wassergarten 62)

Kleine Blühwunder auf der Wiese: Gänseblümchen, im Volksmund auch Maß-liebchen oder Tausendschön genannt (F: Schlat-Unterdorf), sind echt tapfer. Werden sie abgemäht, blühen sie nach wenigen Tagen wieder, als sei nichts gewesen. Ihre Blätter wachsen ganz flach am Boden, so dass ihnen der Rasenmäher nichts anhaben kann. Die weiße Miniblume ist aber nicht nur hübsch, sondern auch eine Heilpflanze. Bei einer Verstauchung soll ein Umschlag aus frisch zerdrückten Gänseblümchenblättern Wunder wirken. Besonders fein schmecken die Blüten und Knospen im Salatoder auf Brot. Wie gut, dass die hübschen Leckerbissen oft schon ab Februar ihre Köpfchen der Sonne entgegenstrecken und bis in den November fast überall wachsen: auf Wiesen, an Wegrändern und natürlich im Garten. Essoll mit einem Orakel sogar helfen, die große Liebe zu finden. Dazu muss man fest an jemanden denken, eine Blüte Blatt für Blatt abzupfen und dabei den Spruch aufsagen: Er/sie liebt mich, von Herzen, mit Schmerzen, ein wenig, gar nicht. DerTeil des Spruchs, der beim letzten Blütenblatt dran ist, stimmt… Zum re. Foto (Jack Russel Terrier F: Rauth/Birkental/Tirol/A) Stängel mit dem Fingernagel einritzen und den nächsten Stängel durchziehen – so entstehen Kränze und Ketten. PS: In England heißt es „Auge des Tages“, weil sich die Blüten des „Day’s eye“ nur am Tag öffnen; auch bei Regenwetter bleiben sie geschlossen. (Quelle: gartenspaß / Kinderseite/“Mario“ 8/2006).