
Je nach Art bevorzugen Vogeleltern unterschiedliche Orte, um ihre Eier (s.g. Gelege) auszubrüten und den Nachwuchs großzuziehen. Vögel kann man abhängig von ihren Nistplätzen in vier wesentliche Typen einteilen – die Kronenbrüter, bspw.












„Großes Lautertal und Landgericht“)














Saatkrähen siedeln sich bevorzugt in der Nähe des Menschen an. Das laut-starke Krächzen, mit denen sich die Vögel einer Kolonie verständigen, ist für viele Anwohner eine große Belästigung und kann besonders in der Nähe von Schulen oder Krankenhäuser problematisch werden.



Weißstörche sind Zugvögel, die den Winter im Süden verbringen. Sie kehren aber meist über mehrere Jahre zu ihrem Ursprungsnest zurück, das ständig weitergebaut wird und so immer größer werden kann. Die Vögel haben keine Scheu davor, sich in der Nähe von Menschen anzusiedeln. Nicht selten nutzen sie Häusergiebel, Türme oder extra vom Menschen angelegte Konstruktionen als Horst. Zu Zeiten geringerer Besiedlung gab es Orte, in denen sich ganze Kolonien mit über 50 Nestern niedergelassen haben; heute eine Seltenheit (aber im Storchendorf Rühstedt/BB jährlich über 30 Nester belegt. In Pentowo, einem Ortsteil von Tykocin am Rande des Flusses Narew, beherbergt ein einziger Hof die größte Weißstorchkolonie Polens mit ebenfalls über 30 Nestern).


Kronen- und Bodenbrüter kann man der übergeordneten Kategorie Freibrüter zuordnen. Beispiele für Bodenbrüter:
























Nachstehende Fotos beispielhaft für viele Entenarten, Gänsearten, Rallen und Möwen (die meisten Möwenarten legen ihre Nester in Kolonien an; sie gelten als Bodenbrüter, aber auch Nischen sind als Brutstätte beliebt):



Wer kennt diesen Vogel? An seinem roten „Latz“ ist er leicht zu erkennen: das Rotkehlchen. Es verteidigt sein Revier gegen Artgenossen, die es an der roten Brust erkennt. Im Frühjahr suchen sich die ♂♂ ein ♀ . In dieser Zeit singen sie besonders viel – bis in die Dämmerung hinein ist ihr schöner Gesang hören!


Das Nest wird gerne in Verstecken am Boden gebaut; dazu verwenden sie Blätter und Moos. Das ♀ legt zweimal im Jahr jeweils 5-7 Eier und brütet sie aus. In dieser Zeit wird es vom ♂ gefüttert. Rotkehlchen zählen zu den Weichfressern und mögen am liebsten Insekten, Spinnen, Würmer und Schnecken, im Herbst und Winter Beeren. Wenn sie im Winter an Futter-häuschen genügend Nahrung finden, ziehen viele von ihnen nicht mehr in den Süden, sondern bleiben hier. (Quelle: gartenspaß / Kinderseite 5/2008)
Eine deutsch-niederländische Population: Seit den 1980er Jahren kommen Flamingos zur Brutzeit in Zwillbrocker Venn, ziehen ihre Jungen groß und verbringen die Wintermonate in den Niederlanden. Erst brütete hier nur der Chile-Flamingo, dann kam der Europäische Rosa Flamingo hinzu. Mittlerweile können im April und Mai meist über 60 Flamingos dieser westeuropäischen Population beobachtet werden. Die Flamingos brüten zusammen mit einigen tausend Lachmöwen und den in NW sehr seltenen Schwarzkopfmöwen auf einer Insel im Lachmöwensee. (Biologische Station Zwillbrock)


Die Schneeeule Bubo scandiacus zählt zu den charakteristischen Vögeln der arktischen Tundra. Als Brutplatz bevorzugt sie Gebiete mit zahlreichen Felsrücken, Vorsprüngen und kleinen Hügeln. Das ♀ scharrt auf einer erhöhten, schneefreien Stelle eine Erdmulde aus und legt je nach Nahrungs-angebot (entscheidend die Vielzahl der Lemminge) 3–11 Eier, jeweils im Abstand von zwei Tagen.

Kaiserpinguine sind in vielerlei Hinsicht besondere Vögel. Auch ihre Brutpflege ist ungewöhnlich. Das ♀ legt lediglich ein einzelnes Ei, welches das ♂ zw. Bauchfalte und Füßen warmhält. Fatal ist es, wenn dem erwachsenen Tier das Ei wegrollt. Dann unterkühlt das Küken im Ei sehr schnell und hat nur geringe Chancen auf ein Überleben.

Vogelarten als Beispiele für Nischenbrüter:














Durch ihre Abstammung von der Felsentaube Columba livia hat die Stadttaube ein Faible für steile, zerklüftete Strukturen, wo sie sich gerne aufhält und auch bevorzugt ihre Nester baut. Um die Tiere fernzuhalten werden häufig Spikes, lange Stacheln mit abgerundeter Spitze, an Bauwerken montiert.

Folgende Vogelarten als Beispiele für Höhlenbrüter:
























Ein schönes Stück Arbeit haben Spechte vor sich, wenn sie ihren Höhlenbau an einem Baumstamm beginnen. 2 – 4 Wochen dauert es für gewöhnlich, bis die Behausung fertig ist.




In der Natur lassen sich Schwalben (eine artenreiche Familie der Ordnung Sperlingsvögel) vorwiegend an Felswänden und -vorsprüngen nieder. Als s.g. Kulturfolger haben sie sich dem Menschen angenähert und bauen ihre Nester seit Jahrhunderten auch gerne in den schlecht zugänglichen Bereichen von Häusern, Kirchen u.a. Bauwerken. Während die Rauchschwalbe (s.g. „Innen-schwalbe“) zum Brüten und für die Aufzucht der Jungen offene, schalen-förmige Nester aus Schlammklümpchen und Stroh auf einen Mauervorsprung oder Balken an der Wand in Ställen oder Scheunen und anderen offenen Innen-räumen baut, fertigt die Mehlschwalbe (s.g. „Aussenschwalbe“) ihr Nest unter dem Dachvorsprung an. Um es an der Mauer haften zu lassen, setzen sie ein klebriges Sekret in ihrem Speichel ein. PS: Da Rauchschwalben keine Kolonien-brüter sind, sollte man bei der Anbringung dsbzgl. Kunstnester auf genügend Abstand achten.


Wie Haus- und Feldspatz gehören auch Beutel- und Schwanzmeise zur Familie der Sperlingsvögel. PS: Die Schwanzmeise fertigt ein ähnliches Nest wie die Beutelmeise. Auch die Webervögel sind eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Unter dem Begriff Webervögel sind zahlreiche Arten zusammengefasst, die alle gemeinsam haben, dass sie besonders kunstvolle beutelförmige Nester bauen. Sie kommen meist in Afrika unterhalb der Sahara vor.
Quellen: SÜDWEST PRESSE/WISSEN 26.8.23/BUND, NABU, Planet Wissen, vogelundnatur.de, schwanenschutz-komitee.de, Medienberichte; Google; Wikipedia.
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