Auf den ersten Blick ähnelt die schwarz-gelbe Hummel (Foto: Dunkle Erd-hummel Bombus terrestris – Schlat-Rommental) einer Biene oder Wespe. Doch Hummeln sind deutlich größer und sie fliegen ganz gemütlich. Daran kann man sie gut erkennen. Kaum zu glauben, dass sie mit ihren kleinen Flügeln ihren pummeligen Körper tragen können. Der Trick ist, dass eine Hummel beim Fliegen ständig ihre Flügelform verändert. So wird die Luft in eine bestimmte Richtung in Bewegung gesetzt. Diese Luftwirbel halten das Insekt in der Luft. Forscher haben herausgefunden, dass Hummeln in der Stadt größer sind als ihre Artgenossen auf dem Land.

Anders als bei der Honigbiene, wo immer auch einige Arbeiterinnen den Winter überleben, sterben bei den Hummeln außer der bereits begatteten Jungkönigin alle anderen Tiere im Herbst ab. Im zeitigen Frühjahr gehen die Königinnen auf die Suche nach einem Nistplatz, an dem sie ein neues Hummelvolk gründen können. Dazu werden Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöcher gründlich inspiziert, manchmal auch Vogelnester oder gar Hausisolierungen.

In großen Städten ist der Lebensraum der Hummeln oft zerstückelt, etwa durch Straßen. Die Insekten müssen also z.T. weite Wege zwischen den Blüten zurück-legen. Je größer sie sind, desto besser können sie sehen und lernen. Auch werden sie seltener von Fressfeinden angegriffen und schaffen es, mehr Pollen zu transportieren. Die Stadthummeln haben sich ihrem Lebensraum offenbar gut angepasst.

Stechen können Hummeln übrigens auch, jedenfalls die ♀♀ . Aber sie interessieren sich mehr für Blütennektar als für menschliches Essen und sind meistens schnell wieder verschwunden.
i Schon gewusst – so funktioniert die Blumenuhr: Wusstes du, dass man an manchen Blumen die Uhrzeit ablesen kann, weil sie nur zu bestimmten Tages-zeiten blühen? Wenn z.B. die Taglilie Hemerocallis ihre Blüten öffnet, neigt sich der Tag langsam seinem Ende zu. Der Klatschmohn Papaver rhoeas dagegen öffnet seine roten Blüten schon um 5 Uhr und schließt sie gegen 18 Uhr. Die Ringelblume Calendula officinalis blüht von 7 bis 14 Uhr, die Sumpfdotterblume ☠ Caltha palustris von 8 bis 21 Uhr und die Gemeine Nachtkerze Oenothera biennis von 20 bis 6 Uhr. So kann man andere Öffnung der jeweiligen Blüten die ungefähre Tageszeit ablesen (SWP 24.6.21/frü).




i Schon gewusst? 570 Arten von Wildbienen gibt es in Deutschland, weiß die Biologie-Professorin Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg. Der Klimawandel setze den Tieren massiv zu (Andrea Löbbecke „Insektenhotels reichen nicht“ SWP/dpa 17.5.24).
Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt hat das Land BW gemeinsam mit dem VHS-Landesverband zwischen Oktober und November fünf online-Vorträge zu unterschiedlichen Querschnittsthemen konzipiert. Die Teilnahme ist kostenlos. In Deutschland gibt es etwa 570 Bienenarten – rund 460 davon sind in Baden-Württemberg heimisch. Welche Pflanzen helfen dabei, seltene oder spezialisierte Arten in unsere Gärten und auf unsere Balkone zu locken und ihnen wertvollen Lebensraum zu bieten? Und warum lohnt es sich, auch auf kleinstem Raum wieder mehr Gemüse und Obst anzubauen? Zum Online-Vortrag 23.10.25, 18:oo h!
Quellen: Andrea Frühauf „Dicke Stadt-Hummeln“ SÜDWEST PRESSE / KRUSCHEL 24.6.21; NABU; Wikipedia.