In den USA steht am traditionellen „Groundhog Day“ das Murmeltier im Fokus – anderswo werden Bären, Kühen und Co. hellseherische Fähigkeiten zu-gesprochen. Einige Tiere können tatsächlich Hinweise darauf geben, wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt, indem sie ihr Verhalten an die augenblick-liche Situation bzw. den Gegebenheiten anpassen, wie bspw. bei Änderungen der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit. Da reicht aber für exakte langfristige Prognosen nicht aus – auch wenn es viele Bauernregeln in Aussicht stellen. Einige dieser Sprichwörter haben sich jedoch hartnäckig gehalten und Kults um Tiere verursacht. Ob Murmeltier (F: Waldmurmeltier Marmota monax / Woodchuck – Wood Buffalo N.P./Kanada), Laubfrosch (F: Europäischer Laub-frosch Hyla arborea – RAMSAR/Natura 2000/Kerkini See/Griechenland), Siebenschläfer (Glis glis – Süßener Wald), Bär (Europäischer Braunbar Ursus arctos – Národný park Nízke Tatry/Slowakei), Schwalbe (F: Rauchschwalbe Hirundo rustica – Fluss „Hamme“/NSG Teufelsmoor/Niedersachsen) oder Kuh (F: Almkuh -Parco Val Calanca/Kt. Graubünden/Schweiz): An tierische Wetter-boten glauben Menschen weltweit; Meteorologen nehmen es dagegen mit Humor. Hier eine Auswahl:






Das Murmeltier: Wie lange dauert der Winter noch? Auf diese Frage gibt es im Örtchen Punxsutawney/Pennsylvania/USA jedes Jahr eine Antwort: dann richten sich alle Augen am 2. Februar auf das Murmeltier Phil nach seinem Winterschlaf. Sieht Phil seinen eigenen Schatten, bleibt es noch sechs Wochen lang Winter, heißt es, wenn nicht, gebe es einen frühen Frühling. In den USA und Kanada wird der traditionelle Murmeltiertag vielerorts gefeiert; dass die Prognosen meistens falsch sind, ist dabei Nebensache.

Der Laubfrosch: Den Spitznamen „Wetterfrosch“ tragen in Deutschland heute v.a. Meteorologen. Früher ließen sich die Menschen aber von Laubfröschen das Wetter vorhersagen. Wenn es warm ist, klettern Frösche auf der Suche nach Insekten an Pflanzen hoch. Die Tiere wurden deswegen kurzerhand in Einmachgläser mit kleinen Leitern gesteckt. Kraxelte der Laubfrosch die Leiter empor, sollte es gutes Wetter geben. Allerdings werden im Mikroklima im Glas äußere Einflüsse ausgeblendet, erklärt der Deutsche Wetterdienst ‚DWD‘.

Der Siebenschläfer: Das Wetter am Siebenschläfertag soll die Wetterlage der sieben folgenden Wochen aufzeigen. „Ist der Siebenschläfer nass, regnet‘s ohne Unterlass“, heißt es in einem Sprichwort in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum 27. Juni. Was viele nicht wissen: Die Erzählung bezieht sich auf eine Legende, nach der sieben christliche Brüder wegen ihres Glaubens verfolgt und in einer Höhle eingemauert wurden.

Der Braunbär: Als tierischer Wetterprophet wird in Serbien, Rumänien und Ungarn der Braunbär gefeiert. Der Volksglaube ähnelt der Legende um das Murmeltier: Man beobachtet im Februar einen Bären, der aus seiner Höhle kommt. Kehrt dieser zurück in seinen Unterschlupf, soll der Winter noch rund 40 Tage dauern. Wissenschaftlich belegt sei das Ganze aber nicht, schreibt der Zoo Budapest. Man könne genauso gut eine Münze werfen.

Die Schwalbe: „Wenn die Schwalben niedrig fliegen, werden wir bald Regen kriegen“, heißt es auch in Deutschland. Die Bauernregel hat einen wahren Kern: Schwalben fressen gerne Insekten. Diese fliegen bei trockenen und warmen Wetter in größeren Höhen, bei kühleren, feuchten und windigen Bedingungen dagegen eher in Bodennähe. Sonnenschein an mehreren Tagen hintereinander gebe es v.a. bei stabilen Hochdruckwetterlagen. Dabei folge oft ein schöner Tag nach dem anderen. Lässt der Hochdruckeinfluss nach, halten sich viele kleinste Organismen u. damit auch Schwalben lt. DWD in niedrigerer Flughöhe auf. Diese kann also tatsächlich ein Indikator für das Wetter sein („allerdings flögen Schwalben auch früh morgens tief, denn dann gebe es auch bei schönem Wetter kaum Aufwinde“).

Die Kuh: Im Englischen gibt es ein altes, aber immer noch häufig verwendetes Sprichwort, wonach sich alle Kühe auf den Boden legen, bevor es anfängt zu regnen. Lt. dem englischen Wetterdienst sollten man sich auf diese Regen-vorhersage jedoch nicht verlassen. Als Herdentiere neigen Kühe dazu, das Verhalten der Artgenossen nachzuahmen: Wenn eine liegt, liegen schnell alle. Und im Normalfall liegen Kühe täglich über zwölf Stunden – egal, ob es im Anschluss regnet oder die Sonne scheint.
FRÜHJAHRSBOTEN:

Die Kraniche sind zurück: In NSG Drebbersches Moor (Landkreis Diepholz/ NI) rasten Kraniche. Laut NABU beginnt ihr Zug in den Norden normalerweise erst Ende Februar. (NDR/ZDF 26.1.25).

i Der Tanz der Kraniche beginnt: Sprünge, aufgeregtes Flügelschlagen und in die Luft geworfene Steine: Der Balztanz der Kraniche ist ein imposantes Schau-spiel – und dieser Tage wieder zu sehen. Zum Valentinstag am 14. Februar sei bereits ein großer Teil der rd. 10.000 hierzulande brütenden Paare wieder eingeflogen, hieß es vom NABU. „Die Kraniche beeilen sich, um sich die besten Brutplätze zu sichern“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Tümmler. Die meisten hiesigen Paare brüten demnach in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, bis zum Brutbeginn im März halten sie sich auf Nahrungsflächen nahe des Brutreviers auf. Viele Kraniche fliegen weiter – nach Skandinavien und ins Baltikum. (SWP/Blick in die Welt/dpa 14.2.225).

Die Störche trudeln ein: „Brigitte 7967 aus Muggensturm“, „Lukas“ und „Mario“ haben sich vor wenigen Tagen in Südfrankreich auf den Weg nach BW gemacht. Die ersten Weißstörche sind sogar schon aus dem Winterquartier zurück, sagte der Fachberater Stefan Eisenbarth vom NABNU BW. Manche Störche hätten sich gar nicht erst auf den Weg in den wärmeren Süden gemacht. Ein Hotspot sei die Oberrhein-Region. Die niedrigen Temperaturen machen den Tieren nichts aus, so Eisenbarth. „Ein Storch friert halt nicht“. (SWP/dpa 3.2.25).

Erste Störche sind schon auf ihren Nestern: Bis zum Beginn der Brutsaison dauert es noch etwas, doch die ersten Störchen lassen sich schon auf ihren Nestern beobachten.Sie seien zum Teil frühzeitig aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, sagt Oda Wieding vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz ‚LBV‘. Andere hätten gleich hier überwintert. „Dieses Phänomen der frühen Rückkehr ist im Westen Deutschlands mittlerweile normal“, ergänzt der Storchenexperte Kai Michael Thomsen vom Michael-Otto-Institut des NABU Deutschland. Seit Ende Januar trudelten die ersten Vögel in Schleswig-Holstein ein. In Bayern haben Ehrenamtliche in den vergangen Tagen Störche in verschiedenen Regionen gesichtet. (SWP/BLICK IN DIE WELT/dpa 7.2.25).

Nach WDR-Meldung 26.2.25 sind die ersten Flamingos der einzigen wild-brütenden Kolonie Deutschlands im NSG Zwillbrocker Venn wieder zurück.



Amphibien stehen vor der Wanderung: Wenn es etwas milder wird, kriechen alljährlich Molche, Frösche, Kröten und Salamander in der Dämmerung und nachts zu ihren Laichplätzen. Ihre Wanderung führt sie oft über Straßen, die schnell zu einer „Todesfalle“ werden können. Auch in diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass die Amphibien teilweise schon früh unterwegs sind. Teils treffen die Behörden schon Vorkehrungen: Es werden Amphibienschutzzäune installiert und ehrenamtliche Helfer kontrollieren in den Morgen- und Abend-stunden die Bereiche dahinter. (SWP/SÜDWESTUMSCHAU/dpa 4.2.25).
Quellen: Sophie Brössler „Tierische Wetterboten“ Schwäbisches Tagblatt/dpa 30.1.23; Assata Frauhammer „Wann kommt der Frühling? – Murmeltiere sind in den USA und Kanada als Wetterfrösche beliebt“ SWP/KRUSCHEL 23.1.25; Wikipedia.