Geophyten in Deutschland

Gelbe Narzissen Narcissus speudonarcissus (F: Vallée de la Holzwarche/Belgien)

Geophyten (von geo- , griech. phyton = Gewächs) sind mehrjährige krautige Pflanzen, die die ungünstigen Lebensbedingungen in der kalten Jahreszeit mit Hilfe unterirdischer Erneuerungsknospen überdauern und so als erste Blumen den Beginn des Frühlings einläuten. Die Sammlung der Geophyten Europas und Kleinasiens wurde 1980 begründet. Die Schwerpunkte liegen auf Alpenveilchen Cyclamen, Krokus Crocus, Traubenhyazinthen Muscari, Tulpen Tulipa, aber auch auf Aronstabgewächsen Araceae. (Wiki).

Schneeglöckchen und Winterlinge sind die ersten, die ihre bunten und unver-wüstlichen Blüten zeigen. Zehn weitere Beispiele:

Frühlings-Krokus Crocus vernus (F: LIFE+ Vogelschutz in Streuobstwiesen des Mittl. Albvorlandes).

Der Frühlings-Krokus oder Frühlings-Safran ist eine Pflanzenart aus der Gat-tung der Krokusse Crocus innerhalb der Fam. der Schwertliliengewächse Irida-ceae. Er wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 – 15 cm. Dieser Geophyt bildet Knollen als Überdauerungsorgane aus. Die Pflanze bildet jedes Jahr eine neue kugelige Knolle, die der alten jeweils aufsitzt. Dieser Fortpflanzungsprozess erfolgt in drei Schritten. Zuerst existiert sie als Knospe in der Schale der Mutterknolle. Im darauffolgenden Jahr bildet sie sich zur selbstständigen Knolle weiter, während die Mutterknolle nach und nach abstirbt. Nach drei Jahren treibt sie selbst Blüten und hinterlässt neue Knospen. Die Laubblätter sind grundständig und grasartig schmal mit einem weißen Mit-telnerv und nach unten gerollten Rändern. Diese sind zur Blütezeit meist noch nicht voll entwickelt. Die Laubblätter haben eine Bohrspitze aus verdickten Zel-len zum Durchstoßen der Schneedecke. (Wiki).

Märzenbecher Leucojum vernum (F: NSG Autal / Ldkrs. Göppingen).

Der Märzenbecher oder Frühlings-Knotenblume ist eine Pflanzenart in der Fam. der Amaryllisgewächse Amaryllidaceae, eine der beiden noch in der Gattung Leucojum verbliebenen Arten; die zweite Art ist die Sommer-Knoten-blume Leucojum aestivum. Die Knotenblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 – 30 cm erreicht. Sie bildet unterirdische Zwie-beln als Überdauerungsorgane aus. Die etwa 2 cm dicken Zwiebeln werden vom scheidenförmigen Blattgrund gebildet und liegen ca. 30 cm tief im Erdreich. Be-reits im Frühsommer werden die Laubblätter wieder eingezogen – sie gehört folglich zu den vorsommergrünen Pflanzen. Meist drei bis fünf breit-linealische, dunkelgrüne Laubblätter stehen an der Basis der Pflanze. Sie sind bis zu 20 cm lang und etwa 1 cm breit. (Wiki).

Narzissen-Windröschen Anemone narcissiflora (F: Denali N.P. and Preserve/Alaska/USA).

Das Narzissen-Windröschen oder Alpen-Berghähnlein ist eine Pflanzenart aus der Gattung Windröschen Anemone innerhalb der Familie der Hahnenfußge-wächse Ranunculaceae. Es ist auf der eurasischen Nordhalbkugel und Nord-amerika weitverbreitet. Das europäische Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen, das Jura, die Vogesen und Sudeten. In Mitteleuropa ist es sehr selten, an seinen Standorten kommt es aber meist in kleineren, auffallenden, jedoch individuen-armen Beständen vor. Außerhalb der Alpen darf man es als Eiszeitrelikt anse-hen; dies gilt sicher für seine Standorte im Alpenvorland und im Schwäbischen Jura. Es wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 – 50 cm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind behaart (Indument). Der aufrechte Stängel ist abstehend zottig behaart. Es sind stets Grundblätter vorhanden, die bei einem Durchmesser von 4 – 8 cm drei- bis fünfteilig handförmig sind. (Wiki)

Schach(brett)blume Fritillaria meleagris (F: NSG Sinngrund im NP Spessart/Hessen).

Die Schach(brett)blume oder Kiebitzei -Pflanzenart aus der Fam. der Lilien-gewächse Liliaceae– wird auch als Zierpflanze verwendet. Sie wächst als aus-dauernde krautige Pflanze. Dieser vorsommergrüne Geophyt bildet als Über-dauerungsorgan eine runde, im Durchmesser 1 – 2 cm große Zwiebel, die aus wenigen Zwiebelschuppen besteht. Im zeitigen Frühjahr treibt sie einen etwa 15 – 20 cm langen unverzweigten und beinahe runden Stängel. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Am Stängel stehen wechselständig meist vier bis sechs (drei bis acht) graugrün gefärbte Laubblätter. Die einfache Blattspreite ist max. 1 cm breit, linealisch und schmalrinnig. (Wiki).

Hohler Lerchensporn Corydalis cava (F: bei „Ave Maria“, Deggingen).

Hohler oder Hohlknolliger Lerchensporn …Pflanzenart aus der Gattung Ler-chensporne Corydalis innerhalb der Familie der Mohngewächse Papaveraceae. Alle Pflanzenteile sind schwach, die Rhizomknolle jedoch stark giftig; diese ent-hält als Inhaltsstoffe Alkaloide, bspw. Bulbocapnin. Eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 – 30, selten bis zu 35 cm erreicht. Namensge-bend u. charakteristisch für den Hohlen Lerchensporn ist seine kugelige, etwa walnussgroße Knolle, welche einen Hohlraum umgibt, in dem sich bei älteren Pflanzen ein bis zwei Tochterknollen entwickeln. Sie dient als unterirdisches Speicher- und Überdauerungsorgan, womit er zu den Geophyten gezählt wird. Zu Beginn ist die Knolle eine aus dem Hypokotyl- dem Sprossachsenbereich zw. Wurzelhals und erstem Keimblatt- hervorgehende Stammknolle. Diese vergrö-ßert sich nach und nach, wobei das Dickenwachstum stärker als das Längen-wachstum ausgeprägt ist. Ältere Knollenteile werden dabei abgestoßen. Der aufrechte und unverzweigte Stängel besitzt eine fleischige Konsistenz und kein Schuppenblatt an seiner Basis.  Alle Pflanzenteile sind kahl. Die grundsätzlich in Zweizahl stehenden Laubblätter sind in wechselständiger Blattstellung am Stängel angeordnet und in Blattstiel sowie -spreite gegliedert. Die blaugrün gefärbte Blattspreite ist doppelt dreiteilig mit mehreren eingeschnittenen fiedrigen Abschnitten. Unterhalb des unteren Blattes befinden sich keine schuppigen Niederblätter. (Wiki).

Aronstab …seinen Namen verdankt er (in alten Texten u.a. aaron und aron) der biblischen Figur des Aaron. Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabge-wächse Araceae; eine von zwei auch in M-Europa vorkommenden Gattungen aus dieser weitgehend tropischen Pflanzenfam. Die Areale reichen von Nord-afrika über Europa bis Zentralasien. Wächst v.a. in anspruchsvollen Laubmisch- wäldern und Gebüschen. ’19 Giftpflanze d.J. Arum-Arten wachsen als saisongrü-ne, ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Knollen als Über-dauerungsorgane. Es sind mehrere Niederblätter (Cataphylle) vorhanden. Die zwei grundständigen Laubblätter sind in Blattscheide, -stiel und -spreite geglie-dert. Die einfachen Blattspreiten besitzen eine spieß- bis pfeilförmige Form und ungezähnte Blattränder. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Fliegen und Mücken, welche durch den intensiven Geruch (nach Aas) angelockt werden. Durch die Form der Blüte, s.g. Fliegenkesselfalle, gelangt ein einmal angelock-tes Insekt immer an den Stempel, wodurch eine Übertragung der Pollen sicher gewährleistet wird. Die bei Reife roten, verkehrt-eiförmigen Beeren enthalten einige Samen. (Wiki).

Wilde Tulpe Tulipa sylvestris (F: Ökozentrum Dadia / Griechenland).

Wilde Tulpe oder Weinberg-, seltener Wald-Tulpe genannt… eine Pflanzenart, die zur Fam. der Liliengewächse Liliaceae gehört. Eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 – 45 cm bzw. 10 – 60 cm erreicht. Dieser Geo-phyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgan aus. Oft entwickeln diese unter-irdische Stolonen, welche die vegetative Vermehrung sicherstellen. (Wiki).

Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus (F: Birkental/Tirol/Österreich).

Gelber Frauenschuh wird auch Rotbrauner –Marienfrauenschuh (die Blüte wird in Legenden im Zusammenhang mit der Jungfrau Maria erwähnt), Europ. Frauenschuh oder noch häufiger einfach nur Frauenschuh genannt. Die Form der Blüte führte auch zu dem Namen „Kri(e)mhilds Helm“. Er ist eine der präch-tigsten wildwachsenden Orchideenarten Europas und steht in allen Ländern nach FFH-Richtlinie Anhang II unter Schutz. Er gehört zur Gattung der Frauen-schuhe Cypripedium in der Familie der Orchideen (Orchidaceae) und ist Typus-art dieser Gattung. Er ist ein Rhizom-Geophyt; im Gegensatz zu den meisten anderen Orchideenarten besitzt er keine Knollen, sondern bildet mit Nieder-blattschuppen besetzte, verdickte Rhizome als Speicherorgane aus, über die auch die vegetative Ausbreitung erfolgen kann. Er ist eine ausdauernde krauti-ge Pflanze, die Wuchshöhen von 15 – 60 cm erreicht. Am etwas gebogenen und behaarten Stängel befinden sich drei bis fünf breit-elliptische, stängelumfas-sende Laubblätter, die nach außen spitz zulaufen. Diese weisen eine Länge zw. 5 u. 13 cm auf. Die hellgrünen Laubblätter zeigen an der Blattunterseite eine feine flaumige Behaarung. Auch die kräftige Nervatur ist deutlich erkennbar. Die Blätter sind durch Längsfalten versteift und leiten dadurch das Regenwasser zum Stängel hin ab. In der Regel sind die einzelnen Triebe einblütig, oft tragen sie bei gutem Wachstum der Pflanze auch zwei Blüten, selten drei oder vier.

Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind dreizählig. Die vier äußeren purpur- bis schokoladenbraunen Perigonblätter sind etwa 5 cm lang. Sie zeigen eine spitz-lanzettliche Form und umgeben breit abstehend den gelben „Schuh“. Die schmalen Petalen sind häufig etwas gedreht. Die sehr große, kräftig gelbe Lippe wird von einem inneren Perigonblatt gebildet und zu einem bauchigen Schuh umgeformt. Durch Überkrümmung des Blütenstiels drehen sich bei Öffnung die Blüten um 180°, was bedeutet, dass das Labellum ursprünglich das obere, innere Perigonblatt der Blüte ist. Der Schuh erreicht eine Länge von 4 – 8 cm. Die Blüten des Frauenschuhs zählen damit zu den größten unserer Flora und stellen die größten Einzelblüten unter den europäischen Orchideen dar. Es sind zwei Staubblätter fruchtbar. In Mitteleuropa beginnt die Blütezeit Mitte Mai und dauert bis Ende Juni an. Er wird von Insekten bestäubt. Aufgrund seiner kessel-fallenähnlichen Bestäubungsvorrichtung ist Selbstbestäubung praktisch aus-geschlossen. Als Früchte werden einfächrige Trockenkapseln gebildet, die win-zige Samen enthalten. Sie werden durch den Wind als Körnchenflieger ausge-breitet. (Wiki).

Sumpf-Siegwurz Gladiolus palustris (F: Národný park Nízke Tatry/Slowakei).

Sumpf-Siegwurz oder Sumpf-Gladiole …eine Pflanzenart aus der Gattung Gla-diolen Gladiolus innerhalb der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Sie ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 – 60 cm er-reicht. Als Überdauerungsorgane bildet dieser Geophyt Knollen. Der Stängel ist unverzweigt. Mehrere Laubblätter stehen grundständig, eines befindet sich wei-ter oben am Stängel. Sie sind kürzer als der Stängel, einfach, parallelnervig, schwertförmig und 4 – 9 mm breit. In einseitswendigen Blütenständen stehen meist zwei bis sechs Blüten zusammen. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die purpurroten Blütenhüllblätter sind 3 cm groß, am Grund zu einem geboge-nen Trichter verwachsen. Die unteren inneren Blütenhüllblätter besitzen einen weißen, rot umrandeten Längsstreifen. Die Sumpf-Siegwurz blüht von Mitte Juni bis Juli. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln. (Wiki).

Bärlauch Allium ursinum – Buchenwald (F: Heiligenberg Schlat).

Bärlauch – s.g. Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knob-, Wald-, Rinsen-, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Ramsen oder Waldherre; eine Pflanzenart aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Zwiebel, Schnitt- und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens v.a. in Wäldern verbreitete und häufige, früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse und wird vielfach gesammelt. Er ist eine ausdauernde krautige Pflanze rin eine Wuchshöhe von etwa 20 – 30 cm. Die sehr schlanke, längliche Zwiebel wird aus den Ansätzen der beiden Laubblätter gebildet u. ist 2 – 4, selten bis 6 cm lang. Sie ist umgeben von durchsichtigen, weißlichen oder gelblichen Häuten, die sich später bis auf einige Borsten reduzieren. Nebenzwiebeln werden nur vereinzelt gebildet oder sie fehlen ganz. Der aufrechte, kompakte Blütenstandsstiel ist dreikantig bis annähernd rund und nur am Ansatz beblättert. Es sind meist zwei, selten ein oder drei grundständige, langgestielte Laubblätter vorhanden. Ausgehend vom Blattstiel verbreitern sie sich abrupt in die 2 – 5 cm breite flache, elliptisch-lan-zettliche Blattspreite. Die Blattoberseite glänzt und ist von dunklerem Grün als die matte Unterseite. Der Geruch ist typisch lauchartig. (Wiki).