Achtung! Bärlauch nicht verwechseln!

In den Wäldern wird es wieder grün, und auch die ersten Kräuter spitzeln aus dem Boden. Doch ohne Kenntnisse sollten Sammler nicht losziehen. Die leckeren Blätter vom Bärlauch haben giftige Doppelgänger. Ein Hinweis vorweg: Da es in den letzten Jahren in Teilen der Bevölkerung sehr modern geworden ist, Bärlauchblätter für den eigenen Verzehr zu sammeln, wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in Naturschutzgebieten alle Pflanzen geschützt sind und daher auch das Sammeln von Pflanzenteilen hier streng verboten ist! Generell gilt in Deutschland die „Handstraußregelung“: Demnach dürfen Kräuter, Pilze oder Beeren im Wald gesammelt werden, jedoch nur so viel, wie zwischen Daumen und Zeigefinger passt… und außerdem nur für den Eigenbedarf.

Bärlauch-Buchenwald (F: Heiligenberg Schlat)

Sein knoblauchartiger Geruch verrät den Bärlauch oft schon von Weitem. Und auch sein Verwandter, der Wunderlauch, auch Seltsamer Lauch, Berliner Lauch oder Berliner Bärlauch genannt, verströmt diesen etwas scharfen Duft. Er kann ähnlich wie der Bärlauch in Massenbeständen auftreten. Beide Kräuter bieten sich im Frühjahr bei uns in freier Natur zum Sammeln an.

Lebensraum sind Au- und Laubwälder, besonders Buchenwälder. * Die weißen Bärlauchblüten sehen schön aus – doch sobald die Pflanze zu blühen beginnt, sollten man keinen Bärlauch mehr pflücken. Denn mit der Blüte verlieren die Bärlauchblätter ihr Aroma und schmecken bitter. Das hat einen bestimmten Grund: Die Pflanze legt ihre Kraft in die Blüten und nicht mehr in die Blätter. Tipps, worauf man beim Sammeln achten kann:

Die Blätter der essbaren Pflanzen dürfen nicht mit ihren giftigen Doppel-gängern verwechselt werden, die parallel sprießen – für Anfänger nicht so einfach. Beim Bärlauch sind dies Aronstab, Herbstzeitlose und Maiglöckchen.

Die Blätter des Wunderlauchs wiederum ähneln denen des Blausterns (F: SPA 7527-441 Donauried)
…Blüte (F: Dünen „Rote Sümpfe“/Czerwone Bagno – Biebrzański Park Narodowy/PL)

Wesentlicher Punkt, woran Bärlauch und Wunderlauch zu erkennen sind, ist die Rückseite der Blätter. Beide Pflanzen haben eine scharfe Rückenrippe, „das Blatt sieht aus wie einmal geknickt“, sagt Martina Merz, Autorin eines Wild-kräuter-Kochbuchs. Das findet sich bei keinen der giftigen Doppelgänger. Dennoch kann es passieren, dass falsche Blätter mit in die Ernte geraten, gerade wenn Sammler und Sammlerinnen zu eifrig zu Werke gehen.

Die Autorin trägt daher: „Nicht gierig rupfen, sondern immer nur wenige oder einzelne Blätter pflücken.“ Die größte Gefahr sei dann, wenn an glaube, nicht mehr genau hinsehen zu müssen. Generell besteht die Gefahr weniger im Garten als vielmehr in der freien Natur. Denn dort vermehren sich die Pflanzen ungehindert.

Merkmale von Bärlauch: Vor allem sollte man auf die schon erwähnte Kante auf der Blattrückseite achten. Die fischkörperförmigen Bärlauchblätter sind zudem an den langen und runden Stielen zu erkennen. Sind die Blätter noch klein, sind sie nach hinten eingerollt.

Beim Maiglöckchen drehen sich immer zwei Blättert aus der Pflanze heraus, „sie kommen aus einer rötlichen Blatthülse“, so die Expertin. Die Blätter der Herbstzeitlosen haben dagegen keinen Stiel. „Sie kommen als großes Büschel ineinander geschichtet aus der Zwiebel heraus. Wunderlauch und Bärlauch haben feine, zarte Blätter. Die Herbstzeitlose hat glänzende Blätter, die beim Reiben quietschen.“

TIPP – Bärlauch selber zu Hause trocknen: Frisch gepflückter Bärlauch sollte so schnell wie möglich verarbeitet werden, damit er seinen Geschmack behält. Der erste Schritt sollte aber immer sein, ihn gründlich mit Wasser ab zu waschen und anschließend abzutrocknen. An der Luft trocknen: 1. Bärlauch in kleine Sträußchen binden. 2. Kopfüber er an einer Leine aufhängen, am besten an einem trockenen, dunklen Ort. Achtung: Bei zu viel Luftfeuchtigkeit kann sich Schimmel bilden! 3. Ist er trocken genug, kann man ihn leicht zwischen den Fingern zerreiben. Im Backofen trocknen: 1. Backpapier auf ein Blech legen. 2. Die Stiele der Bärlauchblätter entfernen und die Blätter lose auf dem Backblech verteilen. 3. Bei 40 C und leicht geöffneter Tür in den Backofen geben. Das Trocknen kann einige Stunden dauern. 4. Blätter gfls. zwischendurch wenden. 5. Wenn die Blätter trocken sind, rascheln sie leicht und lassen sich zerreiben. Im Dörrautomaten: 1. Stiele von den Blättern entfernen. 2. Blätter in Stückchen schneiden. 3. Auf den Sieben des Automaten verteilen. 4. Das Gerät auf max. 40 C stellen, öfter die Siebe rotieren. 5. In kurzen Abständen den Raschel-Test machen. Dann ist der Bärlauch perfekt getrocknet.

Quellen: Julia Kling „Alles Bärlauch, Giersch oder was? SÜDWEST PRESSE/SÜDWESTUMSCHAU 28.3.25, /RATGEBER GARTEN/dpa 5.4.25; Greta Schmid „Leckeres Highlight des Frühlings“ NWZ 14.4.25; Wikipedia.

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